Gelsenkirchen. Ein Gutachten kommt zu dem Ergebnis, das E-Sport kein Sport ist. Tim Reichert, Chief Gaming Officer beim FC Schalke, widerspricht dieser These.

Tim Reichert, Chief Gaming Officer beim FC Schalke 04, hat das Ergebnis des E-Sport-Gutachtens nicht überrascht. „Der DOSB positionierte sich bereits im vergangenen Jahr eindeutig mit der Aussage: ‚E-Sport existiert in dieser Form nicht – Ausrufezeichen.‘ Auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember 2018 lehnte der DOSB nicht nur die Anerkennung des E-Sports als Sportart ab, sondern die Existenz des Begriffes „E-Sport“ als solchen. Dass das vom DOSB beauftragte Gutachten diese fragwürdige These nun unterstützt, ist daher nur wenig überraschend für uns“, sagte der Verantwortliche der Schalke E-Sportabteilung auf Nachfrage dieser Reaktion.

E-Sport zu wenig körperlich

Der Deutsche Olympische Sportbund hat beim Düsseldorfer Juristen Peter Fischer ein Gutachten über E-Sport in Auftrag gegeben. Über das Ergebnis berichtete am Dienstag die Deutsche Presse-Agentur. Der Begriff Sport sei „durch die langjährige Rechtssprechung im traditionellen Sinne der Anforderungen an die Körperlichkeit konkretisiert“, heißt es in dem Dokument. Jegliches Spiel an der Konsole falle nicht unter diesen und sei „kein Sport im Sinne des geltenden Rechts“. Der Gemeinnützigkeit des E-Sports als Sport erteilt das Gutachten deshalb eine Absage.

Reichert kritisiert Auffassung der Sportverbände

Für Reichert erfüllt E-Sport die Kriterien eines Sport: "Um in einem fairen Wettkampf auf höchstem Niveau konkurrieren zu können, müssen professionelle Athleten im kompetitiven Gaming mentale und körperliche Höchstleistungen abrufen. Es ist bedauerlich, dass viele Sportverbände in Deutschland nach wie vor mit diesem Gedanken fremdeln und sich an eine wenig zeitgemäße Auffassung des Sport-Begriffs klammern.“

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Die Position des DOSB werde sich „auf keiner Weise“ auf das Engagement des FC Schalke auswirken. „Entscheidend ist für uns einzig und allein die Sichtweise unserer Fans, die unser Team lautstark unterstützen.“

Tim Reichert ist seit Oktober 2017 für die strategische ausrichtung des E-Sport-Bereichs auf Schalke verantwortlich. Die Königsblauen führen Teams in dem Strategiespiel „League of Legends“ und den Fußballspielen „Pro Evolution Soccer“ und „Fifa“.