Drochtersen. . Die Fans des FC Schalke haben die Bühne des DFB-Pokals genutzt, um ihre Kritik am Umgang mit den rassistischen Äußerungen von Tönnies kundzutun.

Nach den rassistischen Entgleisungen des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies haben einige Fans des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 die Bühne des DFB-Pokalspiels beim Dorfklub Drochtersen/Assel am Samstag genutzt, um ein klares Zeichen zu setzen. Sie zeigten Rassismus – und Tönnies – die Rote Karte.

Kurz vor Anpfiff waren in der gesamten Kurve große rote Papp-Karten zu sehen, die die 1000 mitgereisten Fans für circa zwei Minuten konsequent hochhielten. Vor dem Block stand in weißer Schrift auf einem roten Banner: Wir zeigen Tönnies die Rote Karte. Anschließend warfen die Fans die Plakate in Richtung Spielfeld, wo sie Ordner beiseite räumten.

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Schon vor Anpfiff des ersten Schalke Pflichtspiels der neuen Saison waren in den sozialen Medien Fotos von den Roten Karten, auf denen die Worte „Rassismus“ und „Clemens Tönnies“ standen, aufgetaucht. Die Botschaft war klar: Rote Karte für Rassismus – und Tönnies.

Kritik am Urteil des Ehrenrats

Der Schalke-Boss hatte Ende vergangener Woche für einen Skandal gesorgt, als er zu seinem Vorschlag, im Kampf gegen den Klimawandel mehrere Kraftwerke in Afrika zu finanzieren, auf einer Handwerks-Veranstaltung in Paderborn erklärt hatte: „Dann würden die Afrikaner aufhören Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

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Viele Fans reagierten schockiert auf die Entgleisung des 63-Jährigen. Einige forderten den Rücktritt. Ihre Kritik nahm auch nach der Sitzung des Ehrenrats am Dienstagabend nicht ab: Drei Monate lässt Tönnies seine Ämter ruhen, wird seine Tätigkeit dann aber wieder aufnehmen

Entscheidung war nicht hart genug

Vielen Schalke-Anhängern war die Entscheidung nicht hart genug. Schließlich ist im Leitbild des FC Schalke ist Diskriminierung und Rassismus als Grund für einen Vereinsausschluss verankert. Wörtlich heißt es: "Wir zeigen Rassismus die Rote Karte und setzen uns aktiv für Toleranz und Fairness ein."

Nun bot das Pokalspiel bei den Norddeutschen die Gelegenheit, friedlich aber eindrücklich ihren Protest kundzutun. (meme/MH)

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