Essen. Schalke-Boss Clemens Tönnies hat nach seinen rassistischen Äußerungen prominente Verteidiger. Darunter auch Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Schalke-Boss Clemens Tönnies hat in der Debatte um seinen heftig kritisierten Auftritt in Paderborn prominente Verteidiger aus Politik und Sport gefunden. Zwar kritisieren auch sie seine Aussagen vor rund 2000 Zuhörern beim „Tag des Handwerks“, würdigen aber seine Persönlichkeit.

Der ehemalige SPD-Chef und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte zwar, „der Spruch“ sei „garantiert daneben“ gewesen. Tönnies deshalb gleich zum Rassisten zu machen, sei allerdings „absoluter Quatsch. Wer ihn kennt, weiß, dass das nun wirklich nicht stimmt“, betonte Gabriel und fügte abschließend hinzu: „Vor allem aber verniedlicht dieser Vergleich die wirklichen Rassisten.“

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Ex-Bundesligatrainer Otto Rehhagel stellte sich ebenfalls vor den Unternehmer: „Ich kenne Clemens Tönnies jetzt seit wirklich vielen Jahren. Mal waren wir Kontrahenten, mal Verbündete – aber wir sind uns immer auf Augenhöhe begegnet. Ich habe ihn stets als ehrlichen und sehr sozial engagierten Menschen kennengelernt. Als einen, dem nur wichtig ist, wie sich ein Mensch verhält und nicht, woher er kommt. Ihm tut seine Aussage leid – zu Recht, denn sie war falsch und unpassend. Diese ernst gemeinte Entschuldigung nehme ich Clemens ab.“

Vertrauen, dass so etwas nicht noch einmal passiert

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Auch der ehemalige Schalke-Coach Huub Stevens nahm Tönnies ausdrücklich in Schutz: Er sei mit Tönnies seit mehr als 20 Jahren befreundet, habe viele Jahre lang eng mit ihm zusammengearbeitet und in dieser Zeit über vieles mehr gesprochen als nur Fußball. „Wer ihn kennt, wer seit langem mit ihm zusammenarbeitet“, so Stevens, „der weiß, dass Clemens die Menschen mag wie sie sind – völlig unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Ihm geht es stets um den Charakter eines Menschen – nie um die Farbe seiner Haut.“

Tönnies, fügte Stevens hinzu, habe sich entschuldigt, sei selbst erschrocken über seine Aussage gewesen, „genau wie wir alle. Seine Entschuldigung nehme ich ihm ab. Ich habe Vertrauen in ihn, dass ihm so etwas nicht noch einmal passiert.“