Mittersill. Sebastian Rudy kennt das beschauliche Umfeld bei der TSG Hoffenheim. Für den Schalker kann die Ausleihe zu seinem Ex-Klub eine Chance sein. Ein Kommentar.
Schalke-Flop Sebastian Rudy zieht seine Trumpfkarte. Er will dorthin gehen, wo er sich als Spieler weiterentwickelt und den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft hat: nach Hoffenheim. In Kürze wird eine Einigung über eine Rudy-Ausleihe bis zum nächsten Sommer erwartet.
Dass der Defensivspieler jetzt einen Zwischenschritt zu seinem früheren Verein machen will, für den er insgesamt 212 Spiele absolvierte, ist ein logischer Schachzug. Rudy kennt das beschauliche Umfeld bei der TSG, der mediale Druck ist dort weitaus geringer, das Arbeiten insgesamt ruhiger, der Rucksack für ihn leichter.
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Auf Schalke hinterlässt Rudy keine Lücke
Möglicherweise findet Rudy im Kraichgau zu alter Stärke zurück. Auf Schalke hinterlässt er – so die Eindrücke aus seiner ersten Spielzeit und den vergangenen vier Vorbereitungswochen – keine Lücke. In Omar Mascarell, Weston McKennie oder Benjamin Stambouli gibt es eine ganze Reihe von Profis, die im laufintensiven Pressing-System für die strategisch wichtige Sechser-Position in Frage kommen.
Insofern würde sein Wechsel nach Hoffenheim nicht als Flucht gelten, sondern in den Bereich „Kampf gegen den Karriere-Knick“ fallen. Vor wenigen Monaten wollte Sebastian Rudy noch eine Stütze beim Umbruch in der deutschen Nationalelf sein. Im Moment muss er viel kleiner denken. Ein fester Platz in der Startelf eines Bundesligisten wäre für ihn schon ein großer Sprung nach vorne. Auf Schalke würde das auch in seinem zweiten Jahr nicht klappen, weil ihm die Explosivität fehlt.