Herzlake. Der Schalker Benjamin Stambouli gilt als Kandidat für die Nachfolge von Ralf Fährmann. Doch der Spieler muss sich erst wieder beweisen.
Benjamin Stambouli geht stramm auf die 100 zu. Exakt 96 Pflichtspiele hat der Franzose seit Sommer 2016 für den Fußball-Bundesligisten FC Schalke bestritten. In wenigen Wochen will der 28-Jährige sein Jubiläum im S04-Dress feiern. Dazu muss Stambouli sich aber um- und auf den neuen Trainer David Wagner einstellen. Der lässt im Trainingslager in Herzlake viele Pressing-Situationen mit aggressivem Anlaufen üben. „Wenn man gut und erfolgreich sein will, dann muss man eine hohe Belastung haben. Der Trainer erklärt uns, was er in der neuen Saison vorhat. Er mag es, wenn wir nach vorne verteidigen“, erzählt Stambouli.
Schwieriger Start für Stambouli auf Schalke
Der Franzose gilt bei Schalke als Stehaufmännchen. Der Start nach seinem Wechsel vom englischen Spitzenklub Tottenham Hotspur war bei den Königsblauen schwierig. Ex-Trainer Markus Weinzierl setzte Stambouli auf der Sechser-Position ein. Ein Experiment, das komplett schief ging.
Unter Domenico Tedesco startete Benjamin Stambouli einen Neuanfang und schaffte es, für die Mannschaft wichtig zu werden. Hauptsächlich als Innenverteidiger und nur noch sehr selten als Mittelfeldabräumer. In der Team-Hierarchie rückte er zum Vizekapitän auf und behielt seinen Status auch unter Übergangs-Trainer Huub Stevens.
Wagner ist bereits Stamboulis vierter Trainer bei Schalke
David Wagner ist für ihn nun der vierte Coach auf Schalke. Stambouli will sich auch diesmal durchsetzen – möglicherweise sogar als Spielführer. „Der Trainer wird das entscheiden. Für mich ist es nicht wichtig, die Binde am Arm zu tragen. Im Moment sind alle erfahrenen Spieler bei uns ein bisschen Kapitän. Wir versuchen, die jungen Spieler zu führen.“
Fitnessuhren sollen helfen
Unter David Wagner gibt es auf Schalke einige Neuerungen – die Trainingseinheiten beginnen mit einer Aktivierung in der Halle deutlich früher als sonst, die Überprüfung der Fitnessdaten fällt viel intensiver aus. Für Stambouli ist das völlig okay. „Es ist kein Problem, dass der Verein anhand unserer Fitnessuhren überprüfen kann, wie wir trainieren. Der Athletiktrainer kann mir nach einer Trainingseinheit anhand der Daten sagen: Benji, du hast dich verbessert. Das kann durchaus helfen.“
Permanent am Handgelenk müssen Stambouli seine Schalker Kollegen die Fitnessuhren übrigens nicht tragen. „Sie hat auch keinen Style“, meint der modebewusste Abwehrspieler mit einem Zwinkern.