Gelsenkirchen. Weston McKennie gehört mit nur 20 Jahren zu den Kandidaten, die das Kapitänsamt auf Schalke übernehmen könnten. Dies traut er sich zu.
Die Schalker Profis sind am Dienstag ins Kurztrainingslager nach Herzlake aufgebrochen. Weston McKennie ist noch nicht dabei. Der 20-Jährige hat in der Sommerpause mit der Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten den Gold-Cup bestritten und hat deshalb noch Urlaub. Spätestens nächste Woche Freitag, wenn die Schalker ins Trainingslager nach Mittersill reisen, wird McKennie auf Schalke zurückerwartet. Das Finale des Gold Cups haben McKennie und seine Teamkollegen mit 0:1 gegen Mexiko verloren. Der Schalker Mittelfeldspieler führte seine Mannschaft in dieser Partie als Kapitän aufs Feld.
Spätestens Anfang August, nach der Rückkehr aus dem neuntägigen Trainingslager in Österreich, will Schalkes Trainer David Wagner bekanntgeben, wer auf Schalke der neue Mannschaftskapitän sein wird. Nach dem Wechsel von Ralf Fährmann auf Leihbasis zum Premier-League-Club Norwich City braucht Schalke einen neuen Kapitän. Zu den Kandidaten gehört neben Vizekapitän Benjamin Stambouli, Daniel Caligiuri und Alexander Nübel auch Weston McKennie, der seinen Vertrag bei den Königsblauen erst vor kurzem bis Sommer 2024 verlängert hat. Der Allrounder kann sich offenbar gut vorstellen, diese Rolle künftig zu übernehmen. „Ich denke, dass ich Eigenschaften eines Leaders besitze. Ich dirigiere jetzt schon gerne meine Vorderleute“, sagte er zu Sport Bild. Außerdem erklärte McKennie: „Ich möchte eine Fußball-Maschine sein.“
Mit seinen gerade mal 20 Jahren gehörte er in der vergangenen enttäuschenden Saison, die Schalke nur auf Rang 14 beendet hat, zu den Gewinnern. Vor allem bei den Fans, die den bedingungslosen Einsatz des neuen „Kampfschweins“ besonders wertschätzen. „Den Fans auf Schalke gefällt es, wenn ich mich für den Verein zerreiße. Darum achte ich darauf, topfit zu sein“, sagte er. Um auf ein noch besseres Level zu kommen, habe der US-Nationalspieler seine Ernährung umgestellt und schon fünf Kilo abgenommen.
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Seit drei Jahren kickt der gebürtige Texaner für den FC Schalke 04, im August 2016 kam er von der Dallas Academy. Zunächst spielte er in der Schalker U19, bevor er vor zwei Jahren den Sprung in den Profikader schaffte. In seinem ersten Profijahr kam er auf 22 Bundesligaeinsätze, in der vergangenen Saison kamen 24 Spiele in der Bundesliga hinzu. Wertschätzung spürt McKennie, der in der Kabine als Spaßvogel gilt, von allen Seiten. Sein A-Jugend-Trainer Norbert Elgert sagte kürzlich im WAZ-Interview über ihn: „Weston hat viel Talent und ist auch körperlich sehr stark. Vor allem ist er aber ein Einstellungsspieler, ein Profi. Unter einem Profi stelle ich mir vor, und jetzt übertreibe ich ein bisschen: dass er nach jedem Training und jedem Spiel vom Platz getragen werden muss, weil er vor Erschöpfung nicht mehr laufen kann.“
Ex-Trainer Tedesco setzte McKennie als Stürmer ein
McKennie habe nicht lange gezögert, bevor er sich langfristig an den FC Schalke 04 gebunden hat. „Die Entscheidung ist mir sehr leichtgefallen, da ich konstant eine unglaublich große Unterstützung der Fans genießen durfte“, sagte der 14-malige US-Nationalspieler, der in der vergangenen Saison so gut wie auf jeder Position eingesetzt wurde. Domenico Tedesco setzte McKennie sogar als Sturmspitze ein. Dem Schalker wäre es allerdings lieber, wenn Trainer David Wagner eine feste Rolle im Team für ihn vorsehen würde. „Als Spieler fühlt sich manchmal wohler, wenn man nur in einem Mannschaftsteil eingesetzt wird. Das bedeutet für mich im Mittelfeld, auf den Positionen sechs, acht oder zehn“, sagte McKennie. Und vielleicht ja schon bald als neuer Mannschaftskapitän.