Gelsenkirchen. Schalkes Neuzugang sieht Marc Wilmots und Emile Mpenza als Vorbilder. Benito Raman punktet bei seiner Vorstellung mit einer blau-weißen Hochzeit.

Frech, forsch, selbstbewusst: Benito Raman ging bei seiner offiziellen Vorstellung auf Schalke gleich in die Vollen. Der 24-Jährige, für den die Königsblauen im Gesamtpaket bis zu 13 Millionen Euro an Liga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf überweisen, hat bei seinem neuen Klub viel vor.

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„Mein Speed und meine Wege in die Tiefe sind meine Spezialitäten“, sagt Raman. Im Vorjahr war sein Spiel fast ausschließlich auf Konter ausgelegt. Bei Schalke wird das anders, hier soll unter Neu-Trainer David Wagner künftig die Initiative ergriffen und schwungvoll nach vorne gespielt werden. Raman hält deswegen mehr Tore für möglich, als die zehn Treffer, die ihm zuletzt in Düsseldorf gelangen. „Ich werde auf Schalke auch mehr Chancen bekommen“, so Raman.

Raman: "Ich erwarte eine harte Spielzeit, aber ich bin bereit"

Benito Raman in der Arena auf Schalke
Benito Raman in der Arena auf Schalke © firo

Bei seiner Präsentation im Blauen Salon der Veltins-Arena ließ er zusammen mit Trainer Wagner den Blick auch durch das leere Stadion schweifen. In ein paar Wochen soll Raman hier mit dazu beitragen, dass beim Traditionsklub wieder mehr gejubelt wird als in der tristen abgelaufenen Spielzeit, die auf Platz 14 endete. „Schalke hat zuletzt keine gute Saison erlebt, das soll sich demnächst ändern. Ich erwarte eine harte Spielzeit, aber ich bin bereit“, so Raman.

Raman will Wilmots und Mpenza nacheifern

Auf seinem linken Unterarm hat er den lateinischen Spruch „Divide et impera“ tätowiert: Teile und herrsche. Raman will die Herzen der Fans, die er als „positiv verrückt“ beschreibt, mit seiner Spielweise erobern. Und er will Erfolg haben. „Meine belgischen Landsleute Marc Wilmots und Emile Mpenza haben auf Schalke gespielt – und sie sind dadurch noch bekannter in Belgien geworden. Sie waren große Spieler. Ich will das selbe machen wie sie: Für mich ist es eine Ehre, hier zu spielen.“

Hochzeit in blau-weiß

Dass Raman überhaupt in der Bundesliga Fuß fassen würde, war in dieser Form vor ein paar Jahren noch nicht abzusehen. In Belgien haftete dem Wirbelwind das Image des „Bad guys“ an. „Als junger Spieler macht man eben ein paar Sachen...“, sagt Raman rückblickend, „ich bin jetzt ruhiger und reifer geworden.“ Erst kürzlich hat Raman seine Freundin Charline geheiratet. „In blau-weiß“, wie Trainer David Wagner mit einem Schmunzeln anmerkt. Wagner weiß das, weil er ein Foto von Ramans Hochzeit gesehen hat. Benito Raman lacht beim Spaß herzlich mit, zückt sein Handy und zeigt ein Bild von seiner Frau und ihm: Tatsächlich in Blau-Weiß. Der erste Schritt zum Publikumsliebling ist damit erfolgt.

Mit Power-Auftritten auf dem Platz will Raman künftig auch sportliche Belege liefern, dass Schalke und er „perfekt“ zusammen passen. Im Hinterkopf hat er immer die belgische Nationalelf. Je besser seine Auftritte in königsblau ausfallen, desto größer die Nominierungs-Chance für ihn. Zuletzt in Düsseldorf war er mehrmals „nah dran“, aber eben noch nicht drin.