Stuttgart. VfB-Boss Wolfgang Dietrich teilt gegen Schalkes neuen Kaderplaner aus und bemängelt fehlenden Zusammenhalt: „Einige Dinge sind eskaliert.“

Stuttgarts Präsident Wolfgang Dietrich hat in einer Medienrunde am Sonntag gegen Ex-Sportvorstand Michael Reschke ausgeteilt. Dietrich sieht einen der Hauptgründe für den bitteren Gang in die 2. Bundesliga unter anderem in der Personalie Reschke. „Vom ersten Spieltag an ist eine Situation eingetreten, dass der Zusammenhalt zwischen dem Trainer und dem Sportvorstand nicht optimal funktioniert hat. Man kann sagen: Den Trainern“, so der 70-Jährige.

Michael Reschke (61), der seit dem 1. Juni offiziell Technischer Direktor bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 tätig ist und einen Dreijahres-Vertrag unterzeichnet hat, wurde beim VfB im Februar von seinen Aufgaben entbunden. Reschke hatte zu Saisonbeginn beim VfB noch mit Trainer Tayfun Korkut zusammengearbeitet und danach Markus Weinzierl (war in der Spielzeit 2016/2017 auch ein Jahr Schalke-Trainer) als neuen Coach bei den Schwaben installiert.

Wolfgang Dietrich trauerte der verpassten Chance, neben Reschke einen Sportdirektor zur Arbeitserleichterung einzustellen, nach. „Das hat dann dazu geführt, dass bestimmte Themen, die man hätte aufteilen können, sicher nicht alle optimal gelaufen sind“, so der VfB-Präsident. Teilweise hätte sich das auch „massiv auf die Mannschaft ausgewirkt“, so dass Dietrich zum Schluss kommt: „Letztendlich sind einige Dinge eskaliert.“

Warum es auf Schalke besser laufen soll

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider (48) sieht Reschke trotz der Kritik, die es im Rückblick auf seine Tätigkeit in Stuttgart gibt, als „Gewinn“ für die Königsblauen. Im Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte Schneider kürzlich: „Ich würde seine VfB-Zeit auch nicht so kritisch bewerten. Michael hat ein unglaubliches Auge für Talente, dazu ein überragendes Netzwerk.“

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Der ehemalige Schalker Profi Martin Spanring (47), der auch drei Jahre beim VfB Stuttgart spielte und dort noch bestens vernetzt ist, empfiehlt Michael Reschke eine gesunde Selbstreflexion. „Er muss sehen, was er beim VfB Stuttgart gemacht hat. Michael Reschke hat ein paar Spieler geholt, die einfach nicht gepasst haben.“ Damit es bei Schalke besser läuft, empfiehlt Spanring im Gespräch mit dieser Zeitung, „dass die Verantwortlichen dort zusammen an der großen Schraube drehen und die Entscheidungen im Team fällen. Wenn sie das schaffen, dann hat Schalke eine Chance, wieder erfolgreich zu arbeiten.“