Gelsenkirchen. Die Königsblauen besiegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Hertha BSC durch ein Kopfballtor von Kevin Kuranyi und einen Elfmetertreffer von Rafinha mit 2:0 (0:0).
Es war ein schrecklich schwaches und unansehnliches Fußballspiel, das der FC Schalke 04 und Hertha BSC Berlin am Sonntag in der Veltins-Arena ablieferten. Aber das dürfte zumindest den Gastgebern nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Knut Kircher egal gewesen sein, denn sie gewannen das Spiel mit 2:0 (0:0) und bleiben weiter im Spitzentrio der Fußball-Bundesliga.
Die Hertha hingegen klebt fast aussichtslos am Tabellenende, und ihr Trainer Friedhelm Funkel spuckte nach dem Schlusspfiff Gift und Galle. „Die Schalker hätten nie ein Tor geschossen, wenn der Schiedsrichter das Abseitstor nicht gegeben hätte”, sagte der Hertha-Coach sichtlich verärgert. Kein Wunder, brachte das Tor, von dem er sprach. nach einer Stunde doch die Wende im Spiel, das dann für die Hertha verloren ging.
Kevin Kuranyi hatte den umstrittenen Treffer per Kopf markiert und konnte so sein 100. Bundesligator feiern. Und das tat er auch. Allerdings stellte der Torjäger in den Vordergrund: „Ich freue mich erst einmal, dass wir das Spiel gewonnen haben.” Dass er vier Spiele Anlauf gebraucht hatte, um zu seinem Jubiläumstor zu kommen, hat ihn angeblich nicht beunruhigt. „Ich wusste, dass ich bald treffen werde.”
100. Bundesligator von Kuranyi
Aber Kuranyis 100. Bundesligator stand nicht allein im Blickpunkt. In der Schlussphase des Spieles verlor die Hertha noch ihren Spieler Christoph Janker, der wegen wiederholten Foulspieles die Gelb-Rote Karte erhielt. Außerdem fiel in der Nachspielzeit noch das 2:0, das Rafinha per Foulelfmeter erzielte, nachdem Vicente Sanchez von Steve van Bergen im Strafraum gefoult worden war. Schalkes Trainer Felix Magath sah die Leistung seiner Mannschaft kritisch. „Wir haben im Spiel nach vorne Schwierigkeiten. Das wussten wir vorher. Wir trainieren das, aber große Fortschritte haben wir noch nicht erzielt. Wichtig aber ist, dass wir trotzdem gewonnen haben”, sagte der Chefcoach der Königsblauen.
Dass er seinem zur Halbzeit eingewechselten Stürmer Halil Altintop die fußballerische Höchststrafe verpasste, als er ihn nur 35 Minuten später wieder auswechselte, kommentierte er trocken so: „Halil hat einen unsicheren Eindruck gemacht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er im Spiel ist.” Dass die Abwanderungsgedanken, die Halil Altintop hegt, in der Winterpause zwingender werden, liegt auf der Hand, auch wenn er sich nach dem Spiel verständnisvoll gab. „Ich kann den Trainer verstehen”, sagte er. „Ich habe nicht die Leistung gebracht, die ich selbst von mir erwartet habe.”
Bordon ist gesperrt
Aber für Felix Magath ist die Altintop-Auswechselung, wie vieles andere, eher ein Randgeschehen, mehr interessiert ihn die Gesamtlage in der Tabelle. Und damit kann der Meistertrainer offensichtlich sehr gut leben. „Wenn wir trotz unserer spielerischen Schwächen am Ende der ersten Serie auf einem der internationalen Plätze stehen, bin ich zufrieden”, sagte der Schalker Coach. Die Aussichten sind nach dem Sieg am gestrigen Abend eigentlich ganz gut, auch die Gelsenkirchener bei ihrem nächsten Spiel am kommenden Samstag in Bremen auf ihren Abwehrchef Marcelo Bordon verzichten müssen, der nach fünf gelben Karten gesperrt ist.