Essen. Oliver Kahn hätte 2009 einen Job auf Schalke übernehmen können. Jetzt hat er verraten, warum er sich damals gegen die Königsblauen entschied.
Die Zeit, in der der ehemalige Nationaltorwart Oliver Kahn das Bundesligageschäft als Zuschauer oder als TV-Experte verfolgt, wird wohl bald vorbei sein. Beim FC Bayern München gilt er als designierter Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge. Fast wäre Kahn sogar schon im Jahr 2009 als Funktionär in der Bundesliga gelandet. Der FC Schalke 04 hatte ernsthaftes Interesse an seinen Diensten. Im Interview mit "Spox" hat der 49-Jährige nun über seine Verhandlungen mit den Königsblauen gesprochen.
Kahn verriet, dass er sich mit Clemens Tönnies zu einem geheimen Gespräch getroffen habe, das nicht lange geheim blieb. "Ich weiß noch, wie ich in Rheda-Wiedenbrück im Hotel saß. Alles war total geheim und keiner sollte etwas wissen. Im Fernsehen lief 'n-tv'. Plötzlich sah ich, wie unten im Ticker-Band stand: Oliver Kahn zu Verhandlungen in Rheda-Wiedenbrück eingetroffen."
Kahn über Schalke-Angebot: "Habe mich noch nicht bereit gefühlt"
Letztlich habe sich Kahn aber gegen ein Engagement auf Schalke entschieden. Seine Erklärung: "Beide Parteien fanden die Idee sehr interessant, aber ich habe mich letztlich einfach noch nicht bereit gefühlt. Ich behaupte, ein gutes Gespür dafür zu haben, wann ich für bestimmte Dinge bereit bin und wann nicht. (...) Es waren viele kleine Punkte, warum es für mich zu früh kam. Ich war und bin einfach zu 120 Prozent von Bayern München geprägt. Ob dieses extreme Erfolgsdenken auch in einem anderen Verein funktioniert, habe ich mich schon gefragt."
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Kahn studierte in der Folge Sportmanagement und war in der Öffentlichkeit vor allem als Fußballexperte des ZDF zu sehen, wo er unter anderem die Spiele der Nationalmannschaft analysierte und bei mehreren Welt- und Europameisterschaften im Einsatz war. 2021 soll er auf Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandschef des FC Bayern folgen. Das hat Rummenigge Anfang April offiziell bestätigt. (tm)