Bremen. Nach dem 3:2 im DFB-Pokal bei Werder Bremen war Bayern-Präsident Uli Hoeneß gut gelaunt. Er sprach auch über Schalke-Torwart Alexander Nübel.

Uli Hoeneß war in Redelaune. So selbstverständlich ist es nicht mehr, dass sich der Präsident des FC Bayern München in der Interviewzone sehen lässt - aber nach dem spektakulären 3:2 (1:0)-Erfolg im DFB-Pokal-Halbfinale bei Werder Bremen machte Hoeneß eine Ausnahme.

„Das war ein fantastisches Fußballspiel von beiden Mannschaften. Durch individuelle Fehler sind wir unter Druck geraten. Hier in dieser tollen Atmosphäre, die Fans sind ja einmalig, da kann immer was passieren“, so begann Hoeneß seine Spielanalyse - doch so friedlich waren nicht alle Aussagen von Hoeneß.

Coman schildert Hoeneß die strittige Szene

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Schon zum umstrittenen Elfmeter, der zum 2:3 durch Robert Lewandowski (80.) führte, hatte Hoeneß eine eigene Meinung: „Den Elfmeter fand ich hundertprozentig in Ordnung.“ Er habe sich mit dem vermeintlich gefoulten Kingsley Coman unterhalten. „Und der hat mir gesagt, dass er weg war und von seinem Gegenspieler mit dem Ellenbogen gepackt wurde“, sagt Hoeneß. Selbst Bayern-Trainer Niko Kovac gestand dagegen: „Pfeift der Schiedsrichter nicht, können wir uns nicht beschweren.“

Zu einem Sonderlob für Thomas Müller, der ein Tor selbst erzielt und eins vorbereitet hatte, konnte sich Hoeneß nicht durchringen - im Gegensatz zu anderen. „Thomas hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er ist gerannt wie ein Hase, hat sehr viel nach hinten gearbeitet. Das ist aber notwendig in so einem schwierigen Spiel“, sagte Hoeneß.

Nübel? "Das ist eine Sache, die der Sportdirektor macht"

Und als es um mögliche Transfers ging, gab es einen kleinen Seitenhieb gegen Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Angesprochen auf ein mögliches Interesse an Schalkes Torwart Alexander Nübel sagte Hoeneß: „Das ist eine Sache, die der Sportdirektor macht. Weil das eine Investition unter 25 Millionen Euro wäre, da bin ich nicht für zuständig.“ Unter 25 Millionen Euro - bei höheren Ausgaben muss Salihamidzic eben doch den Boss fragen.

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Ein Lob gab es auf Nachfrage für Trainer Niko Kovac, in dieser Saison dauerumstritten. „Wenn ein Trainer in seinem ersten Jahr ins Pokalendspiel kommt und in der Bundesliga vier Spieltage vor Schluss Tabellenführer ist, hat er eine gute Arbeit geleistet“, erklärte Hoeneß.

Und doch kann die Bayern-Saison nicht mehr überragend werden, selbst wenn Kovac das Double holen sollte. „Dann ist die Saison 1-“, sagte Hoeneß und verschwand lächelnd.