Gelsenkirchen. Schalke hat noch die Chance, aus eigener Kraft den Abstieg zu verhindern. Fußballerische Qualität ist dabei nicht das Wichtigste. Ein Kommentar.
Wenn Schalkes Mannschaftsbus am Sonntag 90 Minuten vor Anpfiff in die Arena von Hannover 96 einfährt, dann werden viele Fan-Augen am Saison-Leitspruch, der in dicken weißen Lettern auf dem blauen Lack prangt, hängen bleiben. „Weil Fußball.“ Aus dem pfiffig gemeinten Leitspruch ist längst ein qualvoller Leidsatz geworden.
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Denn: Mit Fußball hat die Saison 2018/2019 wenig bis gar nichts zu tun. Schalke hat in der Meisterschaft komplett enttäuscht und seine Fans vergrault. Das heimische Stadion wurde zum netten Selbstbedienungsladen für gegnerische Mannschaften. Schalke kassierte acht Heimpleiten in der Liga. Ein Witz. Nur Hannover 96 ist mit neun Heimniederlagen noch schlechter.
Aus einer Zweckgemeinschaft eine Mannschaft machen
Im Endspurt kann Schalke den Totalschaden noch aus eigener Kraft abwenden. Neben Hannover treffen Vizekapitän Benjamin Stambouli und seine Mitspieler noch auf die Konkurrenten Augsburg, Nürnberg und Stuttgart. Allerdings sind diese Duelle keine Frage der Qualität, sondern der Nerven und Einstellung.
Dafür ist Übergangs-Trainer Huub Stevens, der Schalkes DNA im Blut trägt, zuständig. Die ganz große Aufgabe kommt aber erst nach Saisonende auf den Verein zu. Dann muss eine leidenschaftslose Zweckgemeinschaft so durchgerührt werden, dass ein echtes Team, auf das die Fans wieder stolz sein können, herauskommt.