Gelsenkirchen. Nach Schreuders Unterschrift in Hoffenheim dreht sich das Trainerkarussell weiter. S04 und Wolfsburg sind auf der Suche für die kommende Saison.

Eine Planstelle ist besetzt, mindestens zwei sind noch offen: Das Trainerkarussell in der Fußball-Bundesliga nimmt knapp zwei Monate vor dem Saisonende Fahrt auf. Nachdem die TSG Hoffenheim überraschend den Niederländer Alfred Schreuder als Nachfolger von Julian Nagelsmann verpflichtet hat, streiten sich vor allem Schalke 04 und der VfL Wolfsburg um die verbleibenden "Wunschkandidaten". Immer wieder fällt der Name von Marco Rose.

Rose kündigt Entscheidung an

Der 42 Jahre alte Trainer von RB Salzburg (Vertrag bis 2020) hatte angeblich schon fast in Hoffenheim unterschrieben. Doch je länger die Vollzugsmeldung auf sich warten ließ, desto unwahrscheinlicher wurde der Wechsel. Schalke und Wolfsburg sollen längst in den Poker eingestiegen sein. In die Karten schauen lassen sich aber weder die Bundesligisten noch Rose selbst.

"Ich glaube, dass man das nicht so oft in seiner Karriere hat, dass man viele Anfragen hat und dann auch viele Möglichkeiten", sagte der Ex-Profi, der immer noch gut mit seinen alten Weggefährten Sandro Schwarz (FSV Mainz 05) und Jürgen Klopp (FC Liverpool) befreundet ist, bei Sky Sport Austria. "Ich weiß, was ich dem Verein zu verdanken habe. Und trotzdem geht es dann irgendwann um meine persönliche Situation. Um Ziele. Um neue Herausforderungen." Er höre sich "alles" an, am Ende aber "liegt es an mir, eine Entscheidung zu treffen". Worte, die man als bevorstehenden Abschied aus Österreich interpretieren kann.

Auch Wagner und Labbadia werden auf Schalke gehandelt

Gehandelt werden neben Rose auch immer wieder David Wagner (47), der zuletzt erfolgreich in England bei Huddersfield Town gearbeitet hat, und Tim Walter (43), der beim Zweitligisten Holstein Kiel noch bis 2020 vertraglich gebunden ist.

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Schalke hat nach der Ablösung von Domenico Tedesco zwar zunächst Jahrhunderttrainer Huub Stevens zu einer Rückkehr an die Seitenlinie überreden können, der 65-Jährige ist aber sicher keine Lösung für die Zukunft. Wolfsburgs Bruno Labbadia gab Mitte März bekannt, in der Autostadt keinen neuen Vertrag unterschreiben zu wollen - trotz der eigentlich guten Saison der Wölfe. Ein Grund sollen Dissonanzen mit Sportvorstand Jörg Schmadtke sein.

Halten die Keller-Klubs an ihren Trainern fest?

Möglich scheint deshalb auch, dass Schalke Labbadia holt, und einer der anderen Kandidaten zum VfL geht. Oder vielleicht sogar Tedesco? "Domenico wird eine große Trainerkarriere hinlegen", sagte der bei den Königsblauen mit der nicht ganz einfachen Trainersuche beauftragte Sportvorstand Jochen Schneider der "Sport Bild." Der 33-Jährige bringe schließlich "alle fachlichen Qualitäten mit, hat Visionen, kann Menschen begeistern, arbeitet akribisch und gibt immer Vollgas". Vielleicht hat Schmadtke das auch gelesen.

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Zumindest sollten Schalke und Wolfsburg mit einer Entscheidung nicht zu lange warten - die Zahl der Konkurrenten könnte bis zum Sommer noch größer werden. So scheint die Beziehung zwischen Fußballlehrer und Verein beim Abstiegskandidaten Hannover 96 nicht die beste zu sein, das lassen die Aussagen von Thomas Doll erahnen. Beim Schlusslicht 1. FC Nürnberg wird zudem Boris Schommers nach der Entlassung von Michael Köllner nur als Interimslösung geführt. Und ob der VfB Stuttgart bei einem möglichen Absturz in die 2. Liga an Markus Weinzierl festhält, ist wohl ebenfalls offen. (sid/fs)