Gelsenkirchen. Schalkes Mittelfeldspieler Sebastian Rudy prescht in die Offensive. Er findet die Protest-Banner nicht schön: “Schade, dass die Fans so agieren.“
Schalkes Mittelfeldspieler Sebastian Rudy zeigte beim 0:1 (0:1) gegen RB Leipzig seine wohl beste Leistung im Schalker Trikot. Der 29-Jährige wirkte unter Neu-Trainer Huub Stevens, der Rudy bereits bei seiner letzten Station TSG Hoffenheim unter seinen Fittichen hatte, griffiger und präsenter. Rudy brachte 77 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, leitete mehrere gefährliche Aktionen ein.
Rudy über Schalke-Spiel in Hannover: "Da müssen drei Punkte her"
„In der zweiten Halbzeit haben wir die Leipziger ein Stück weit reingedrückt und hatten gute Torchancen. Wir hätten ein Tor schießen können und haben es leider nicht gemacht. Deswegen stehen wir mit Null Punkten da, aber ich denke, dass wir viel Gutes gezeigt haben und so weitermachen müssen“, bilanzierte der Neuzugang aus München. Für die eineinhalb Tage, die der neue Trainer Huub Stevens bei den Königsblauen im Amt war, bezeiechnete Rudy die Teamleistung als "gut". Der Mittelfeld-Routinier: „Es war leider nicht viel Zeit, sonst hätten wir noch ein bisschen mehr herausholen können. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Spiel. Da haben wir einiges vor. Und dann geht es gegen Hannover, da sollen und müssen die drei Punkte her.“
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Dabei setzt Rudy auf die bedingungslose Unterstützung der S04-Anhänger, die ihrem Unmut gegen Leipzig auf Spruchbändern („Söldner aussortieren“) Luft machten. „Es ist nicht schön, keine Frage. Wenn man da unten rauskommen will, braucht man jeden einzelnen Fan. Schade, dass sie gerade so agieren. Ich wünsche es mir natürlich anders. Ich wünsche mir, dass sie uns, egal was ist, den Rücken stärken“, sagt Rudy und fügt hinzu: „Weil wir nur gemeinsam da raus kommen, wie es der Trainer schon gesagt hat. Es ist natürlich ärgerlich, weil dann fehlen ein paar Prozent vielleicht.“
Der WM-Teilnehmer von 2018 geht nach langen Wochen, in denen er lieber gar nichts sagen wollte, in die Offensive und richtet durchaus kritische Worte an die Anhänger. „Ich denke, in guten wie in schlechten Zeiten, es ist wie in einer Ehe, dass die Fans die Mannschaft immer nach vorne peitschen müssen. Egal, was gerade ist.“ Rudy sagt allerdings auch: „Klar, man muss natürlich auch Impulse von der Mannschaft spüren. Das ist selbstverständlich, aber ich denke nicht, das wir uns hängen lassen, dass wir unsere Köpfe hängen lassen, sondern dass wir trotzdem alles geben. Wünschenswert wäre, wenn die Fans in Zukunft voll hinter uns stehen.“
Die Einschätzung mit dem „nicht hängen lassen“ werden die Schalke-Fans, die sich die Abschüsse in Mainz (0:3), gegen Düsseldorf (0:4) und bei Manchester City (0:7) ansehen mussten, so wohl kaum teilen können.