Essen. Wenn Ilkay Gündogan mit Manchester City in der Champions League auf Schalke spielt, sei es doch eine Heimkehr. Mit der Stadt verbindet er viel.
Ilkay Gündogan hatte ein schönes Wochenende. Mit 6:0 zerlegte sein Klub, der englische Meister Manchester City, den FC Chelsea. Für Chelsea war es die höchste Pflichtspiel-Niederlage seit 1991. Auch der deutsche Nationalspieler Gündogan trug sich mit einem Treffer aus 17 Metern in die Liste der Torschützen ein.
Im Kampf um die Meisterschaft rückt Manchester City dem FC Liverpool um den früheren BVB-Trainer Jürgen Klopp, mit dem Gündogan 2012 in Dortmund das Double aus Meisterschaft und Pokal feierte, weiter auf die Pelle. Auch Mittelfeldstar Ilkay Gündogan ist derzeit in bestechender Form. Endlich bleibt sein Körper von größeren Verletzungen, die ihn in der Vergangenheit oft geplagt hatten, verschont. Die Form seines Lebens? „Ob ich der beste Gündogan aller Zeiten bin, ist schwer zu beurteilen“, sagte der 28-Jährige im Gespräch mit der Sport Bild. „Ich hatte auch beim BVB sehr gute Phasen. Inzwischen merke ich aber auch, dass ich auf meinen Körper gut achten muss: lange schlafen – mindestens sieben Stunden –, gut essen. Hier geht es Schlag auf Schlag, Alltagssünden darf ich mir nicht leisten. Zumal die vielen Spiele auch mental viel Kraft rauben.“
Erster Stadionbesuch im Parkstadion
Denn nicht nur in der Meisterschaft ist Gündogan gefordert, auch im internationalen Wettbewerb. Im Achtelfinale der Champions League trifft er am Mittwoch, 20. Februar (21 Uhr/DAZN), auf den FC Schalke, den Verein seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. „Ich habe noch sehr viele Verbindungen nach Gelsenkirchen: Familie, beste Freunde“, sagt Gündogan. „Bis zu meinem 18. Lebensjahr habe ich in Gelsenkirchen-Heßler gewohnt, ich hatte eine sehr schöne Kindheit. Ich habe einen engen Draht zur Stadt und dem Klub, wo ich als Achtjähriger ein Jahr gespielt habe.“ Er sei „wirklich happy: Im Achtelfinale geht es für mich nach Hause.“
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Eine emotionale Verbindung zum Klub der Königsblauen hat der Sohn türkischer Einwanderer aber nicht. Schalke-Fan war er „nicht wirklich, nein“, sagt er. „Ich hatte viele Freunde, die S04-Fans waren. In meiner Kindheit habe ich aber etwas mehr türkischen Fußball geguckt als Bundesliga.“ Sein erster Stadionbesuch führte ihn dann dennoch zum FC Schalke. Im Parkstadion sah er sein erstes Fußballspiel live, „mit sieben Jahren“.
Sané tippte auf Schalke als Achtelfinal-Gegner
Gemeinsam mit dem langjährigen Schalker Leroy Sané – ebenfalls ein Kind des Ruhrgebiets – geht es für ihn gegen den Vizemeister nun um den Einzug ins Viertelfinale. Ein gutes Los? „Ganz ehrlich: Wir haben uns ein wenig gefreut“, sagt Gündogan der Sport Bild. „Wir sind natürlich Favorit und wollen in die nächste Runde. Leroy hat sogar darauf getippt, dass wir Schalke zugelost bekommen.“
Ob es für City in dieser Saison auch zum ganz großen Coup in der Champions League reicht, da will sich Gündogan nicht festlegen. „Wir sind definitiv nicht vor Real Madrid oder Barcelona. Aber auch ganz sicher nicht weit dahinter. In der Champions League passieren unvorhersehbare Dinge“, sagt er. „Du darfst dir keine Schwächen leisten, sonst wird das bitter bestraft.“ (meme)