Paris. Klub entlässt nach knapp drei Monaten Trainer Thierry Henry. Ersten Gerüchten zufolge, will der Klub den Vorgänger des Weltmeisters zurückholen.
Die Ära von Thierry Henry als Trainer des abstiegsbedrohten französischen Vizemeisters AS Monaco ist nach nicht einmal dreieinhalb Monaten schon wieder beendet. Wie der Tabellenvorletzte am Donnerstagabend mitteilte, sei der Weltmeister von 1998 freigestellt worden, das Training der Mannschaft um die ehemaligen Bundesligaprofis Naldo, Diego Benaglio und Benjamin Henrichs übernimmt zunächst Co-Trainer Franck Passi. Die französische Sportzeitung L'Equipe spekuliert unterdessen, dass der Klub mit Leonardo Jardim, der Monaco vor Henry betreut hatte, im Gespräch sei und titelt "Jardim vor de Rückkehr".
Henry hatte Mitte Oktober seinen Job als Trainer beim tief gefallenen Klub aufgenommen, konnte aber den Negativlauf nicht stoppen. In der laufenden Saison der Ligue 1 gab es für Monaco bisher nur drei Siege, zuletzt setzte es in der Liga ein 1:5 gegen Racing Straßburg und im Pokal ein 1:3 gegen den Zweitligisten FC Metz. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt zwei Punkte, am Samstag muss das Team beim direkten Konkurrenten FCO Dijon antreten.
Verheerende Bilanz für Thierry Henry in Monaco
Henry konnte nur fünf seiner 20 Pflichtspiele gewinnen, in der Champions League schied der Klub in der Gruppe von Borussia Dortmund ohne Sieg und mit nur einem Punkt als Letzter aus.
Für den ehemalige Weltklassestürmer war Monaco die erste Station seiner Trainerkarriere. Zuvor hatte er als Assistent der belgischen Nationalmannschaft gearbeitet und bei der WM in Russland Platz drei belegt. In Monaco hatte einst auch die Spielerkarriere des 41-Jährige begonnen, die ihn später unter anderem zum FC Arsenal und zum FC Barcelona führte.
Ex-Schalker Naldo bekommt schon wieder einen neuen Trainer
Seit einigen Wochen versucht der Klub, mit einer Transferoffensive die sportliche Wende zu schaffen. Neben dem ehemaligen Schalker Naldo verpflichteten die Monegassen auch den spanischen Mittelfeldspieler Cesc Fabregas vom FC Chelsea. Zudem soll der Klub auch an Gelson Martins von Atletico Madrid interessiert sein.
Ohnehin befindet sich der Klub in einer völlig verkorksten Saison. Klubpräsident Dmitri Rybolowlew wurde im vergangenen November in Zusammenhang mit einem Justizskandal vorübergehend in Gewahrsam genommen. Zudem geriet der Klub wegen angeblicher illegaler Handgeld-Zahlungen bei der Verpflichtung von Jugendspielern ins Zwielicht. (sid)