Gelsenkirchen. Trainer Tedesco muss am Sonntag gegen Wolfsburg improvisieren. Manager Heidel wartet auf dem Transfermarkt noch ab
Schalke 04 steht vor dem Rückrundenstart am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg (Sonntag, 18 Uhr/Sky) so stark unter Druck wie kein anderer Bundesligist. Schalke hinkt den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher, dümpelt nur auf Platz 13. „Wir haben Bock darauf, eine bessere Rückrunde zu spielen”, sagt Trainer Domenico Tedesco trotzig.
Der 33-Jährige muss allerdings gleich zum Auftakt, von dem angesichts des folgenden Hammerprogramms gegen Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach und Bayern München eine Menge abhängt, wieder improvisieren. Vier Spieler fallen aus: Nabil Bentaleb (Therapie gegen Leistenbeschwerden), Amine Harit, Guido Burgstaller (beide Muskelfaserriss mit Sehnenbeteiligung) sowie Breel Embolo (Mittelfußbruch).
Ein Trio steht noch auf der Kippe
Die zuletzt angeschlagenen Salif Sané und Suat Serdar sowie der erkrankte Yevhen Konoplyanka sollen an diesem Samstag das Abschlusstraining mitmachen. Einsatz: Fraglich. Tedescos Forderung, den Kader nach dem Verlust von Naldo (AS Monaco) qualitativ aufzupeppen, ist bisher noch nicht umgesetzt worden. Manager Christian Heidel hat zwar Kontakte geknüpft, wartet aber noch ab. Zur Not auch bis zum letzten Tag des Wintertransferfensters am 31. Januar. Heidel: „Wenn wir einen Spieler irgendwo wegholen, dann muss dieser Klub einen Ersatz verpflichten. Das dauert, aber irgendwann dreht sich das Rad.“
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Diskussionen über einen Disko-Besuch
Tedesco, der Benjamin Stambouli zum neuen Vizekapitän bestimmt und Bastian Oczipka neu in den Mannschaftsrat beordert hat, akzeptiert die Situation so wie sie ist. Zwei Tage vor dem Wolfsburg-Spiel musste der Trainer aber wieder unangenehme Fragen beantworten. Selbst der nächtliche Disco-Ausflug von Porto, an dem Naldo, Matija Nastasic, Omar Mascarell, Amine Harit, Yevhen Konoplyanka, Alexander Nübel und Franco Di Santo teilgenommen hatten, sorgte immer noch für Diskussionsstoff. Denn es geht um diese Frage: Gibt es auf Schalke ein gravierendes Disziplinproblem? Tedesco beschwichtigt: „Ich habe schon Schlimmeres erlebt, es ist nicht so, dass die Mannschaft kompliziert ist.“ Verzwickt ist die sportliche Situation in der Liga für Tedesco und sein Team schon genug.