Gelsenkirchen. Schalke-Kapitän Ralf Fährmann ist froh, dass das Jahr 2019 begonnen hat. Auch ohne Naldo soll bei den Königsblauen alles besser werden.
Ralf Fährmann hat es nicht leicht. Auf Schalke brodelt es nach der verkorksten Hinrunde. Der Mannschaftskapitän steht in der Pflicht, die Wogen zu glätten. Und jetzt hat auch noch Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf Alarm geschlagen und gesagt, dass die Spieler auch im Training zu lieb zueinander seien. Ausgerechnet in dieser turbulenten Phase hat sich Fährmanns Stellvertreter Naldo verabschiedet. Schalkes Nummer eins ist aber trotzdem optimistisch, dass sich die Schalker in der Rückrunde deutlich besser und erfolgreicher als zuletzt präsentieren werden. Die Grundlagen legt die Mannschaft derzeit im spanischen Benidorm. Im Trainingslager sprach der 30-Jährige bei strahlendem Sonnenschein auf der Hotelterrasse über...
... die Stimmung:
„Der Umgang untereinander ist etwas rauer geworden. Wir haben uns alle etwas vorgenommen für die Rückrunde, das ist zu spüren. Man sieht auch schon Veränderungen im Vergleich zum vergangenen Halbjahr. Es hat sich auch personell etwas verändert, Trainer und Vorstand haben Konsequenzen gezogen. Die Einheiten hier in Benidorm sind hart und lang. Die Jungs sind entsprechend ziemlich platt.“
... die Ansage von Schöpf:
„Ich finde, dass wir in der Hinrunde manchmal zu lieb waren. In den Spielen hätten wir in manchen Situationen härter auftreten und auch mal eine Karte riskieren müssen. Jeder Spieler hat sich in der Winterpause seine Gedanken gemacht.“
... die Leistung:
„Egal, wie groß das Verletzungspech war: Die Tabelle lügt nach 17 Spieltagen nicht. Wir alle haben Fehler gemacht. Es gibt niemanden, auch nicht im Team um uns herum, der keinen Fehler gemacht hat. Leider sind Fehler menschlich. Es ist auf jeden Fall gut, dass es den Jahreswechsel gegeben hat. Bei jedem Spieltag steht jetzt eine andere Jahreszahl. Das Buch 2018, mit vielen schönen Momenten, zum Ende aber auch mit nicht so schönen Momenten, ist endlich geschlossen. Das, was gerade zum Ende des vergangenen Jahres passiert ist, hat kein Schalker verdient. Jetzt schreiben wir ins Buch 2019.“
... Druck in der Rückrunde:
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„In unserer tabellarischen Situation stehen wir in jedem Spiel unter Druck. Egal, wie der Gegner heißt. Gefühlt ist jedes Spiel ein Endspiel – das kennen wir schon aus der Saison mit Markus Weinzierl, in der wir in der Liga ähnlich schlecht gestartet sind. Jedes Unentschieden wirkt wie eine Niederlage. Die ersten drei Spiele der Rückrunde werden wegweisend für uns sein.“
... die Qualität des Kaders:
„Wir haben noch einige Spieler, die verletzt sind und bald zurückkommen. Wenn Spieler uns aber qualitativ verstärken und uns auf ein neues Level bringen, sind sie jederzeit herzlich willkommen. Aber das entscheide nicht ich. Dafür gibt es andere im Verein.“
... die Konkurrenz zu Nübel:
„Die Situation hat sich für mich nicht verändert. Alex wird eine super Karriere hinlegen, das habe ich auch schon gesagt, bevor er in der Hinrunde die Spiele bestritten hat. Ich mache mir deshalb keinen Druck. Druck mache ich mir, den Verein wieder nach oben zu bringen.“
... Naldos Abschied:
„Naldo ist ein wahnsinnig großer Sympathieträger und hinterlässt mit seiner Erfahrung eine riesengroße Lücke in der Kabine. Sein Spitzname ist Papai – das sagt schon vieles über seinen Stellenwert bei uns aus. Aber wir haben Spieler, die in diese Lücke stoßen können. Sie müssen jetzt mehr Verantwortung übernehmen. Daniel Caligiuri hat auf seiner Position eine gute Hinrunde gespielt, Benjamin Stambouli ist auch gut in Form gekommen.“
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... den neuen Vizekapitän:
„Es ist gar nicht so wichtig, wer das wird. Es ist nur wichtig, dass wie alle ein Stückweit Kapitäne sind – so wie Naldo es im Sommer gesagt hat.“
... Sebastian Rudy
„In der Kabine ist er auf jeden Fall schon angekommen. Er ist ein Spieler, der eher ruhig ist. Mit dieser Ruhe wird er uns weiterhelfen. Wegen der schlechten Phase zu Beginn war es schwer für ihn, bei uns zu glänzen. Wenn er zu uns gekommen wäre und wir die ersten fünf Spiele gewonnen hätten, würden wir ganz anders über ihn reden.“