Gelsenkirchen. Da fast alle Stürmer verletzt sind, rückt der U-21-Nationalspieler in den drei Spielen vor der Winterpause in den Blickpunkt.

Bei Schalke 04 spielte Cedric Teuchert (21) bisher eine untergeordnete Rolle. Seit er im Januar vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg in den Ruhrpott kam, absolvierte er nur 231 Pflichtspiel-Minuten für die Königsblauen. Zuletzt durfte Teuchert nach langer Verletzungspause, die er nach einer Teilruptur der Hüftbeugersehne einlegen musste, fast ein ganzes Champions-League-Spiel gegen Lokomotive Moskau (1:0) bestreiten. „Das“, sagt er, „hat mir unheimlich gut getan. Ich habe mich richtig ausgepowert und bin total froh, wieder da zu sein.“

Auch interessant

Möglichweise kommt nach fast einem Jahr auf Schalke Teucherts Zeit. Durch die große Stürmer-Not rückt der Blondschopf mehr denn je in den Blickpunkt und könnte sogar eine Art Hoffnungsträger im Dezember werden. Mit Guido Burgstaller (Verletzung zwischen Wadenmuskel und Achillessehne), Breel Embolo (Bruch des zweiten Mittelfußknochens), Mark Uth (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) und Franco Di Santo (Entzündung an der Patellasehne) fehlt Schalke fast der komplette Angriff. Hinter Steven Skrzybski (Hämatom an der Brustmuskulatur) steht für das Auswärtsspiel am Samstag in Augsburg (15.30 Uhr/Sky) zumindest eine Fragezeichen.

"So eine Situation noch nie erlebt"

Teuchert: „So eine Situation habe ich ehrlich gesagt noch nicht erlebt. Dass vorne fünf Spieler gleichzeitig ausfallen, kommt ganz selten vor. Die Nachricht, dass es bei Guido Burgstaller einige Wochen dauert, bis er uns wieder zur Verfügung steht, war schon eine Hiobsbotschaft.“ Umso wichtiger könnte nun Talent Teuchert werden. Trainer Domenico Tedesco schätzt an ihm seine unbekümmerte Art und seinen ausgeprägten Torriecher. „Cedi ist ein Spieler mit eingebautem GPS-System“, sagt Tedesco. In der Bundesliga hat das GPS-System aber bisher noch keinen Ertrag gebracht. Teuchert freut sich trotzdem über das Lob – und will nun auch in der höchsten Spielklasse liefern. „Ich hoffe, dass ich in den letzten drei Spielen vor der Winterpause noch Einsatzminuten sammeln kann und dass ich vielleicht mein erstes Tor für Schalke schieße.“ Am besten gefällt ihm, „wenn ein bulliger Stürmer neben mir agiert und ich drumherum spielen kann. Das kommt mir entgegen.“ Aktuell wird sich dieser Wunsch aber nicht erfüllen. Auf Schalke ist gerade kein bulliger Angreifer da.