Gelsenkirchen. . Benjamin Goller feiert gegen Moskau sein Debüt bei den Schalker Profis. Ein Abend, den er nie vergessen wird: „Augen zu, Gänsehaut und genießen.“
Wie lange es gedauert hat, bis Benjamin Goller in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch tatsächlich gebraucht hat, um in den Schlaf zu kommen, ist nicht bekannt. Er selbst ging gegen 21.45 Uhr aber davon aus, dass es ziemlich lange dauern kann. „Auf jeden Fall ein Weilchen“, sagte er und lachte.
Zuvor hatte der 19-Jährige sein Profidebüt für den FC Schalke 04 gegeben – und das in der Champions League. Gegen Lokomotive Moskau schenkte Trainer Domenico Tedesco dem Rechtsaußen das Vertrauen. Goller stand in der Startelf, nach knapp einer Stunde wurde er von Amine Harit abgelöst. „Es war mein erstes Spiel, dazu noch Champions League. Davon träumt jedes Kind und ich habe es erleben dürfen“, sagte er. Auf die Frage, wie es war, vor über 40000 Zuschauern auf dem Rasen der Arena zu stehen und die Champions-League-Hymne zu hören, antwortete Goller: „Augen zu, Gänsehaut und genießen.“
„Im Training hat es sich ein bisschen angedeutet"
Erst eine Stunde vor Spielbeginn habe Domenico Tedesco ihn informiert, dass er von Beginn an spielen wird. „Im Training hat es sich ein bisschen angedeutet, ich habe aber nie damit gerechnet“, sagte er nach der Partie in der Mixed Zone, in der er fast nervöser als auf dem Rasen wirkte. Mit zwei, drei Tempodribblings hatte er die Schalker-Fans sowieso schnell auf seiner Seite. „Der Trainer und auch die Mannschaftskollegen haben mir gesagt, dass ich mutig sein soll, dass ich keine Angst vor Fehlern haben soll. Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich mit viel Selbstvertrauen gespielt habe“, sagte Goller.
Einige Male kam es auf dem Rasen zu direkten Duellen mit Benedikt Höwedes. Der Weltmeister wurde ebenfalls in der Schalker Jugend ausgebildet, im Sommer hat der 30-Jährige die Königsblauen aber nach 16 Jahren verlassen und spielt nun für Lokomotive Moskau. „Zu Benedikt Höwedes habe ich immer hochgeschaut. Er ist auch durch die Knappenschmiede gegangen. Und hier zu spielen ist ja das Ziel eines jedes Spielers, der auf Schalke in der Jugend spielt.“
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Wie es in den nächsten Wochen für den Stürmer, der im Sommer 2016 von den Stuttgarter Kickers nach Schalke kam und nach zwei Jahren bei Norbert Elgert in der U19 nun im Kader der U23 steht, weitergeht, weiß er noch nicht. „Ich gebe mein Bestes. Alles andere hat der Trainer zu entscheiden“, erklärte er. Die Aussichten auf weitere Einsätze bei den Profis, so viel steht fest, sind nach dem gelungenen Debüt in der Champions League definitiv nicht kleiner geworden. Auch Alessandro Schöpf, der mit Goller auf der rechten Seite spielte, hat Gefallen am mutigen Aufritt des Nachwuchsspielers gefunden: „Benni ist ein guter Junge. Er gibt immer Vollgas, haut sich auch im Training immer voll rein. Er ist ein guter Typ, wir verstehen uns gut. Er wird für uns noch sehr wichtig werden.“