Gelsenkirchen. Zum wiederholten Mal fällt der Schalke-Fanklub “Hugos“ negativ auf - diesmal mit einem geschmacklosen Plakat gegen Borussia Dortmund.
Wieder einmal fiel der Schalke-Fanklub "Hugos" unangenehm auf - diesmal mit einem geschmacklosen Plakat während des Revierderbys gegen Borussia Dortmund (1:2). "Tod dem BVB!!! Freiheit für Sergej W." stand in blauer Schrift auf weißem Grund. Sie forderten Freiheit für den Attentäter, der im April 2017 einen Bombenschlag auf die Mannschaft des BVB durchgeführt hatte.
Hugos zündeten im Jahr 2012 bengalische Fackeln
Im Prozess erhielt Sergej W. 14 Jahre Haft. Das Dortmunder Schwurgericht erklärte den 29-Jährigen des 28-fachen Mordversuches und der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion für schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslänglich gefordert. Seine Verteidigung hatte für eine Haftstrafe deutlich unter zehn Jahren plädiert.
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Die "Hugos" fallen nicht zum ersten Mal unangenehm auf. Im Jahr 2012 hatten offenbar Mitglieder des Fanklubs in der Halbzeitpause des Bundesligaspiels gegen Eintracht Frankfurt (1:1) bengalische Fackeln gezündet. Die Aktion hatte den Anpfiff der zweiten Hälfte verzögert, eine Abdeckung zu einem Ausgang geriet in Brand. Die Gelsenkirchener Polizei leitete daraufhin gegen etwa 60 Fans Strafverfahren ein. Beteiligt waren wohl auch einige Anhänger, gegen die nach dem Frankfurt-Spiel ein Stadionverbot in Kraft trat - nach Ausschreitungen beim Derby in Dortmund.
Polizisten im Februar 2016 attackiert
Am Samstag, 6. Februar 2016, um 18.30 Uhr hatten Mitglieder der "Hugos" Polizisten mit Steinen und Flaschen attackiert, die Fans des VfL Wolfsburg nach dem Bundesligaspiel zum Hauptbahnhof geleitet hatten. 22 Beamte wurden leicht verletzt. Anschließend zogen sich die Hugos ins nahe gelegene Vereinsheim „Endstation“ zurück, das daraufhin durchsucht wurde.
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Schalke und die Polizei Gelsenkirchen erhöhten daraufhin den Druck: 140 Mitglieder der "Hugos" wurden Mitte März 2016 zum Gewaltverzicht aufgefordert – ohne eine entsprechende schriftliche, namentliche Erklärung innerhalb von sieben Tagen drohte ansonsten Stadionverbot und Vereinsausschluss. Der Rücklauf, so Dr. Anja Kleine-Wilde im Jahr 2016, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Schalke 04, habe positiv überrascht.
„Wir werden keine konkreten Zahlen nennen, generell ist es aber so, dass wir mit fast allen betroffenen Fans im Kontakt stehen. Eine deutliche Mehrheit der angeschriebenen Personen hat das Bekenntnis zum Verzicht auf Gewalt unterschrieben. In Einzelfällen finden noch Anhörungen statt“, betonte die Schalke-Sprecherin seinerzeit. (aer)