Gelsenkirchen. Schalke verlor das Derby gegen Borussia Dortmund mit 1:2. Mittelfeldspieler Sebastian Rudy fand trotzdem lobende Worte für seine Teamkollegen.

Sebastian Rudy trug nach der 1:2-Derbyniederlage gegen Borussia Dortmund eine schwarze Mütze mit dem S04-Logo. Die Stimmung beim 28-Jährigen, der am Samstagnachmittag in der Veltins-Arena sein erstes Derby erlebte, war entsprechend. „So habe ich mir ein Derby vorgestellt. Aber natürlich habe mir gewünscht, dass wir es gewinnen“, sagte Rudy, der Ende August vom FC Bayern München nach Schalke kam, die hohen Erwartungen trotz aufsteigender Formkurve aber noch nicht erfüllen konnte.

Schalkes Rudy: "Nach dem 1:1 war die Euphorie wieder da"

Trotz der Niederlage, sagte Rudy, habe Schalke ein gutes Spiel gezeigt. Zumindest bis zum 1:2 aus Sicht der Königsblauen, bis zur 74. Minute, als Jadon Sancho das Revierderby mit einem Schuss aus kurzer Distanz entschied. „Wir hatten viel Ballbesitz und haben Dortmund kaum zu Torchancen kommen lassen. Leider hatten wir selbst ein, zwei Chancen zu wenig.“ Als nach dem 1:1, nach dem verwandelten Foulelfmeter von Daniel Caligiuri in der 61. Minute „die Euphorie wieder da war“, hätte Schalke laut Rudy intelligenter spielen müssen. „Wir hätten uns erstmal sammeln und dann wieder aus der Kompaktheit spielen müssen", sagte er.

Beim spielentscheidenden Tor durch Sancho verteidigte Schalke zu passiv, ließ dem 18 Jahre Engländer viel zu viel Raum, den er intelligent nutzte. „Es war nicht einfach zu verteidigen, wir hätten es aber schaffen können. Ärgerlich, dass wir das Spiel so verloren haben“, sagte Rudy.

Dass Schalke in der Offensive die Durchschlagskraft fehlte, sei bei dem enormen Verletzungspech schon fast normal. Mark Uth, Breel Embolo und Franco Di Santo standen im Derby nicht zur Verfügung, auch bei Steven Skrzybski reichte es wegen einer Verletzung im Brustbereich nicht für einen Kaderplatz. Cedric Teuchert saß nach fünfmonatiger Verletzungspause zum ersten Mal wieder auf der Bank. Trainer Domenico Tedesco begann notgedrungen mit Weston McKennie, der eigentlich im defensiven Mittelfeld spielt. Guido Burgstaller humpelte gegen Dortmund schon nach 36 Minuten verletzt vom Feld. „Es ist nicht einfach, wenn man keinen gelernten Stürmer hat. Wir kennen ihre Laufwege", sagte Sebastian Rudy und ergänzte: „Die Spieler, die vorne gespielt haben, haben es trotzdem nicht schlecht gemacht. Sie haben defensiv gut gearbeitet und sind offensiv gut angelaufen. Die zwingenden Torchancen haben wir uns aber leider nicht erspielt. Mal schauen, welcher Stürmer zurückkommt.“

Am Dienstag trifft Schalke auf Lokomotive Moskau

Am Dienstag geht es für Schalke in der Champions League weiter. Gegner im Heimspiel um 18.55 Uhr ist Lokomotive Moskau. Es ist wahrscheinlich, dass Domenico Tedesco wieder etwas Neues in der Offensive ausprobieren wird. Sebastian Rudy: "Wir haben bis zur Winterpause jetzt noch drei Bundesligaspiele und das Champions-League-Spiel am Dienstag. Die Spiele wollen wir gewinnen, das ist klar. Und im Winter müssen wir uns dann sammeln."