Essen. Ex-Profi Michael Rummenigge hat Dortmund im Derby auf Schalke die Favoritenrolle zugeschoben und Schalke ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Er weiß, was es bedeutet, mit Borussia Dortmund gegen Schalke 04 zu spielen. Michael Rummenigge stand von 1988 bis 1993 beim BVB unter Vertrag, gewann mit den Schwarz-Gelben 1989 den DFB-Pokal. Und auch wenn er nach seiner Zeit in Dortmund nach Japan zu den Urawa Red Diamonds wechselte, hat er seinen ehemaligen Klub nicht aus den Augen verloren. Deshalb konnte er sich vor dem anstehenden Derby beim FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr) auch ein dezidiertes Bild der beiden Vereine machen. Seine Meinung: Der BVB ist in dem Duell der klare Favorit.
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Das begründet der 54-Jährige im Interview mit Kicker.tv Spezial unter anderem damit, dass „Schalke 04 nicht das spielt, womit sie in der letzten Saison Vizemeister geworden sind“. Rummenigge in der Talkrunde weiter: „Sie sind offensiv für mich sehr schwach besetzt und im kreativen Bereich findet auch nicht viel statt. Das sich man auch an der Torausbeute.“ Der gebürtige Lippstädter, der vor seiner Zeit in Dortmund bei Rekordmeister FC Bayern München spielte, zieht einen Vergleich mit Marco Reus. Der BVB-Kapitän hat in dieser Saison bereits neun Treffer erzielt, Schalke insgesamt 14.
Rummenigge vermisst bei Schalke eine Achse
Zudem vermisst Rummenigge in der Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco eine Achse, wie sie der BVB hat. Dortmund verfüge über eine mit Torhüter Roman Bürki sowie Manuel Akanji, Axel Witsel – den er als einen der besten Einkäufe der Welt bezeichnet – und Marco Reus. Zudem sei das sich abwechselnde Offensiv-Duo bestehend aus Mario Götze und Paco Alcacer ein enormer Faktor im Spiel des Tabellenführers.
Doch der Bruder des Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Karl-Heinz, weiß, dass das Derby „nicht vergleichbar mit einem normalen Bundesliga-Spiel“ ist. Und er weiß, dass im Duell der Revier-Rivalen eine Menge möglich ist. Wie beim 4:4 im vergangenen Jahr, als der BVB noch in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierte. „Ich habe mir gerade einen Kaffee eingeschüttet und zu meiner Frau gesagt ‚Es steht 4:0, da passiert nichts mehr’.“
Ein Erfolgserlebnis im Derby, so der Ex-Profi, sei für die Gastgeber am Samstag wichtiger als für den achtmaligen Deutschen Meister. „Denn sie müssen jetzt irgendwann den Turnaround schaffen“, begründet er und schließt an: „Seien wir ehrlich: Was wir in diesem Jahr von Schalke gesehen haben, ist nicht das, was die Leute erwartet haben.“