Gelsenkirchen. Der Vizemeister hat jetzt schon so viele Niederlagen auf dem Konto wie nach der kompletten letzten Saison. Deshalb denkt man über Transfers nach.
Fußball-Bundesligist Schalke 04 hat in dieser Saison 54 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Nach elf Spielen fällt die sportliche Zwischenbilanz ernüchternd aus. Die Königsblauen stehen mit zehn Punkten auf dem 14. Tabellenplatz, haben zusammen mit Schlusslicht Stuttgart die schwächste Offensive (acht Treffer). Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur noch einen mageren Zähler. Europa-League-Platz sechs, auf dem aktuell Hoffenheim steht, liegt für die Schalker dagegen neun Punkte entfernt.
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„Niederlagen fühlen sich jetzt ganz anders an, als wenn wir einen normalen Bundesligastart gehabt hätten“, sagt Schalkes Manager Christian Heidel. Das 0:3 in Frankfurt hat die mühsame Aufbauarbeit der letzten Wochen, in denen sich die Schalker im DFB-Pokal, der Champions League und der Bundesliga zu einer kleinen Positiv-Serie durchgekämpft hatten, wieder zum Einsturz gebracht.
Wie geht es jetzt weiter? Muss Schalke angesichts der erschreckenden Harmlosigkeit handeln? „Selbst wenn es so ist, würde ich jetzt nicht darüber reden“, sagt Christian Heidel. Nach kurzem Überlegen sagt der 55-Jährige dann aber: „Wir müssen mit der Mannschaft so in die Winterpause kommen und dann werden wir uns sicherlich schon vorher drüber unterhalten, ob wir in der Winterpause noch etwas tun.“
Pepe-Gerüchte halten sich
Nach wie vor halten sich Gerüchte, dass Schalke an Nicolas Pépé vom OSC Lille interessiert sein soll. Der 23-jährige Stürmer steht bei den Franzosen noch bis Juni 2022 unter Vertrag und hat in 13 Ligue-1-Spielen acht Tore für Lille erzielt – also so viel, wie Schalke bisher komplett in der Bundesliga zustande gebracht hat. Der Haken: Pépé sollen auch Dortmund, Atlético Madrid, Chelsea, Manchester City, Barcelona und der FC Arsenal auf dem Zettel haben.
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Pépé hin oder her: Schalke denkt grundsätzlich über Verstärkungen nach, um aus einer bisher völlig enttäuschenden Bundesliga-Saison noch eine halbwegs ordentliche Spielzeit zu machen. Schon jetzt ist klar: Die erneute Qualifikation für die Champions League ist für Schalke in der aktuellen Verfassung und aufgrund der Stärke der Konkurrenz nicht mehr zu schaffen. Auch das Erreichen der Euro-League-Plätze scheint angesichts der ernüchternden Ausbeute utopisch. „Man muss sich die Tabelle angucken. Wir haben zehn Punkte geholt und stehen deshalb da, wo wir stehen“, sagt Christian Heidel. Von elf Spielen hat Schalke bisher sieben verloren. Zum Vergleich: Sieben Niederlagen gab es in der Vizemeister-Saison auch. Allerdings in 34 Begegnungen.