Gelsenkirchen. . Fährmann-Vertreter Alexander Nübel gilt als extrem ehrgeiziger Torwart. Seine Rolle bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 ist klar definiert.
Alexander Nübel gilt als extrem ehrgeiziger Torwart. Seine Rolle bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 ist klar definiert: Das Trainings-Niveau hochhalten, Stamm-Torwart Ralf Fährmann zu Höchstleistungen treiben und sich für den Fall der Fälle bereithalten.
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Auch heute (15.30 Uhr/Sky) gibt es im Schalker Tor beim Bundesliga-Heimspiel gegen Hannover 96 wieder eine besondere Situation: Die eigentliche Nummer zwei, Nübel eben, steht in der Startelf, weil sich Fährmann nach seinen Adduktorenbeschwerden noch nicht bereit für einen Einsatz fühlt.
„Wir gehen kein Risiko ein“
„Bevor wir über Ralf Fährmanns Rückkehr nachdenken, muss er zu 100 Prozent fit sein“, sagt Schalkes Direktor Sport, Axel Schuster. Fährmann spürte zuletzt gerade bei Weitschüssen noch Probleme. „Es wird noch dauern. Wenn vor dem nächsten Auswärtsspiel in Frankfurt nur ein kleines Restrisiko besteht, dann werden wir es nicht eingehen“, sagt Trainer Domenico Tedesco. Realistisch scheint Fährmanns Comeback nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Nürnberg am 24. November.
Schalkes Kapitän wurmt die Ausfallphase. Der 30-Jährige gilt als Trainingsbesessener und würde lieber gestern als morgen wieder auflaufen. Fährmann hat auch registriert, dass sein junger Konkurrent Fahrt aufgenommen hat. Umso wichtiger wird es für ihn, schnell auf den Platz zurückzukehren. „Manchmal muss man ihn eher etwas bremsen“, so Tedesco.
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Fährmanns Ausfall ist Nübels Glücksfall. Endlich kommt er raus aus dem Schatten und rein ins Rampenlicht. Beim 7:6-Sieg nach Elfmeterschießen über den Zweitligisten 1. FC Köln parierte Nübel einen Elfmeter, wurde von 6000 mitgereisten Fans gefeiert. Auf seinem Instagram-Account wird er mit Lob überschüttet. Ein Fan schreibt: „Dir gehört die Zukunft auf Schalke, irgendwann kommst Du an Fährmann vorbei.“
Aber noch nicht jetzt. Manager Christian Heidel: „Wir sehen Alex schon als Torwart für die Zeit nach Ralf Fährmann.“ Nübels Kontrakt läuft bis Juni 2020. Fährmann steht beim Vizemeister noch zwei Jahre länger unter Vertrag. Sobald Fährmann fit ist, beginn für Nübel vermutlich wieder die Schattenzeit auf Schalke. „Ralle ist unser Kapitän und unsere Nummer eins. Alex ist nominell unsere Nummer zwei. Alles andere überlegen wir nicht“, sagt Trainer Tedesco. Und entzieht damit einer aufkommenden Diskussion über eine mögliche Wachablösung im Tor den Nährboden. Tedesco weiß, dass er sich in der angespannten sportlichen Situation mit einem Torwartwechsel eine unnötige Baustelle aufmachen würde.
Fußballerisch ist Nübel stärker
In seinen bisherigen vier Spielen gegen Bremen (0:2), Istanbul (0:0), Leipzig (0:0) und Köln wirkte Nübel cool, bis auf eine unterschätzte Flanke souverän, bestach dazu mit präzisen Abspielen. Er stand allerdings nie unter Dauerbeschuss. Fußballerisch wird der 22-Jährige stärker als Fährmann eingeschätzt, in Sachen Präsenz und Strafraumbeherrschung ist Fährmann im Vorteil. Tedesco: „Was Raumverteidigen, Flanken abfangen und Herauskommen angeht, gibt es keinen Besseren.“ Der Trainer schiebt nach: „Wir haben zwei Super-Torhüter.“ Nübels große Zeit kommt noch. Die Gegenwart und nahe Zukunft gehört weiterhin Ralf Fährmann.