Düsseldorf. 2:0 bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf - Schalke 04 feiert dritten Sieg binnen einer Woche: Burgstaller mit erstem Saisontreffer
Als Schalkes Profis nach dem 2:0 (0:0)-Sieg in Düsseldorf aus der Umkleidekabine kamen und Richtung Mannschaftsbus gingen, hatten die meisten Spieler Wraps oder Salate in Plastikschalen in der Hand. Eine kleine Stärkung auf dem relativ kurzen Rückweg von der Landeshauptstadt Richtung Gelsenkirchen. Das West-Derby hatte reichlich Kraft gekostet.
Schalke-Trainer Tedesco lobt Einsatz seiner Mannschaft
„Wenn ein Spieler wie Weston McKennie am Ende stehend K.o. ist, dann ist das grundsätzlich ein gutes Zeichen“, stellte Trainer Domenico Tedesco fest, „das 1:0 war enorm wichtig für die Brust. Ein großes Kompliment an meine Mannschaft.“ Erneut war McKennie entscheidend am Schalker Sieg beteiligt. Am Mittwoch hatte der Amerikaner zum 1:0-Sieg in der Champions League bei Lokomotive Moskau getroffen.
Und nun ließ McKennie in der 48. Minute das Führungstor in Düsseldorf folgen. Guido Burgstaller machte fünf Minuten später mit dem 0:2 den Deckel drauf. Der österreichische Nationalspieler traf per Abstauber unter die Latte, nachdem Nabil Bentaleb den Fortuna-Torwart Michael Rensing mit einem Kracher zu einer Glanzparade gezwungen hatte. „Ich freue mich unheimlich für Guido. Ein Stürmer braucht nun mal Tore. Ich bin sehr glücklich für ihn, dass es jetzt wieder geklappt hat“, meinte S04-Abwehrchef Naldo.
Schalke kontrolliert das Spiel erst in der zweiten Halbzeit
Bei den Königsblauen läuft es insgesamt wieder besser. Erst das 1:0 gegen Mainz, dann das 1:0 in Moskau, jetzt das 2:0 in Düsseldorf – Schalke ist wieder in der Spur. Naldo: „Es ist sehr wichtig für uns alle, dass wir wieder wissen: Es geht.“ Lediglich in der Anfangsphase geriet Schalke einige Male in Bedrängnis. Düsseldorfs Benito Raman tauchte frei vor S04-Torwart Ralf Fährmann auf, zog den Ball aber knapp links vorbei (4.). „Es war kein einfaches Spiel“, befand Tedesco, „die Düsseldorfer waren wir erwartet sehr aggressiv. Sie hatten eine gute Zweikampf-Quote. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, das Spiel zu kontrollieren.“
Caligiuri scheitert an Düsseldorfs Torwart Rensing
Bis auf einen gefährlichen Schuss von Benito Raman, den Fährmann mit einem starken Reflex entschärfte (69.), blieb es im Schalker Strafraum ruhig. Naldo und Salif Sané räumten nahezu alle hohen Bälle ab, auf den Außenbahnen dichteten Daniel Caligiuri und Hamza Mendyl, obwohl der Marokkaner gelbverwarnt war, gegnerische Vorstöße ab. Im defensiven Mittelfeld agierte Omar Mascarell geschickt, während Nabil Bentaleb als cleverer Stratege die Strippen zog. „Es ist uns gelungen, das Spiel zu kontrollieren. Wir sind häufiger in den Rücken der Abwehr gekommen und haben Torgefahr ausgestrahlt“, freute sich Tedesco. Daniel Caligiuri hatte fünf Minuten vor dem Abpfiff das dritte Schalker Tor auf dem Fuß, scheiterte aber an Michael Rensing. „Die Fortuna hat auch nach dem 0:2 nicht aufgehört, an den Sieg zu glauben. Deswegen sind wir glücklich und erleichtert über den Dreier“, so Tedesco.
Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel stellte fest: „Um gegen ein Team wie Schalke in Führung zu gehen, muss man Möglichkeiten wie die von Benito Raman nutzen. Schalke hatte in der ersten Halbzeit keine Torchance. Umso bitterer ist es, dass wir so früh nach der Pause 0:2 in Rückstand lagen.“ Was Funkel gut gefiel: „Meine Mannschaft ist dadurch aber nicht zusammengebrochen, sondern hat weiter versucht, Fußball zu spielen.“ Dem erfahrenen Funkel ist durchaus bewusst, dass er mit seiner Fortuna gegen die Schwergewichte der Liga noch Lehrgeld zahlt. „Man sieht in manchen Situationen, dass wir gemeinsam mit Nürnberg die Mannschaft mit der geringsten Bundesliga-Erfahrung sind. Ansonsten hätten wir schon vier oder fünf Punkte mehr auf dem Konto.“ Aktuell ist die Fortuna Vorletzter. Schalke hat sich nach dem zweiten Bundesliga-Sieg in Folge mit sechs Punkten auf Platz 14 geschoben. „Es passt alles zusammen und es spricht wenig dagegen, dass wir wieder erfolgreich Fußball spielen“, sagt Manager Christian Heidel.