Gelsenkirchen. Fünf Niederlagen in Serie sind zwar bedrohlich, doch die Unterstützung für Schalke-Trainer Domenico Tedesco ist richtig. Ein Kommentar.
Fünf Spiele, fünf Niederlagen. Vorne fliegt der Ball gegen den Pfosten, hinten ins Tor. Was denkst du dann als Fußballer? Garantiert nicht: Egal, macht ja nichts, wird schon irgendwie gutgehen.
Einige Schalke-Spieler präsentieren sich formschwach
Jeder konnte sehen, was bisher schief gelaufen ist beim FC Schalke 04. Einige Spieler präsentieren sich erschreckend formschwach, die Neuen offenbaren Anpassungsprobleme, und die ganze Gruppe ist derzeit nicht so gefestigt, um die Fehler von Einzelnen ausbügeln zu können. Hinten fallen Gegentore, die in der vergangenen Saison auf diese Weise nicht fielen, und vorne kommt vieles zusammen, was nicht zusammen kommen darf: von Unvermögen bis Unglück.
„Uns fehlt die Leichtigkeit im Spiel“, hat Trainer Domenico Tedesco festgestellt. Genau das ist mittlerweile das größte Problem. Die Verunsicherung ist ansteckend.
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Mit jeder weiteren Panne beeinflussen noch mehr negative Gedanken die Bewegung der Beine – wie zuletzt in Freiburg: Nach der von Pech begleiteten starken ersten Hälfte, in der die Schalker endlich mal mutig und zielstrebig nach vorne gespielt hatten, standen sie dann doch wieder schockiert und hilflos da, nachdem das Gegentor gefallen war. Da wusste die Mannschaft keine Antworten mehr, da hatte sie plötzlich schwer daran zu knabbern, dass sie einem führenden engagierten Gegner gegenüberstand.
Schalke kann keine Trainerdiskussion brauchen
Gut ist trotz allem, dass Schalke in dieser schwierigen Zeit nicht den Trainer infrage stellt. Ja, auch Domenico Tedesco kann Sand in einer Eieruhr nicht nach oben laufen lassen. Das Letzte aber, was dieser Verein nun bräuchte, wäre eine Trainerdiskussion, die in Aktionismus münden könnte. Der erfahrene Sportvorstand Christian Heidel weiß das, und auch Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies hat seine Meinung über den Erfolgstrainer der vergangenen Saison nicht wegen der aktuellen Misserfolgsserie geändert.
Zur Panik besteht auch noch lange kein Anlass. Wer die Schalker in den 80er-Jahren dreimal absteigen und um ihre Existenz bangen sah, der weiß: Dagegen ist alles, was zurzeit passiert, Kindergeburtstag.