Gelsenkirchen. Bei Schalke sitzt Videoanalyst Gerling als Adlerauge auf der Tribüne. Von ihm bekommt Co-Trainer Perchtold via Headset sechs Mal pro Spiel Infos.

Kommunikation wird bei Domenico Tedesco groß geschrieben. „Es ist wichtig, sich regelmäßig auszutauschen und Feedback zu geben“, sagt Schalkes Trainer und meint damit sowohl seine Profis als auch seine Mitarbeiter. Seit einigen Wochen wird auf Schalke noch mehr gesprochen als bisher.

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Die DFL hat zu Saisonbeginn den Einsatz elektronischer Geräte als technische Hilfsmittel in der 1. und 2. Bundesliga erlaubt. „Das, was bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland zur Anwendung kam, hat jetzt auch bei uns im Liga-Betrieb Einzug gehalten. Wir haben einige mobile Endgeräte auf der Bank im Einsatz“, so Schalkes Direktor Sport Axel Schuster.

Schalkes Videoanalyst reagiert direkt

Bei Schalke sitzt Videoanalyst Lars Gerling, der dem Trainer-Team bisher seine gesammelten Eindrücke in komprimierter Form in der Halbzeit präsentierte, als Adlerauge auf der Tribüne.

Jetzt reagiert er nicht erst zur Pause, sondern via Headset direkt, wenn ihm etwas Gravierendes auffällt. „Domenico Tedesco hat bei uns keinen Knopf im Ohr. Die Kommunikation läuft zwischen Lars Gerling und mir. Ich gebe die Infos dann an Domenico weiter“, sagt Co-Trainer Peter Pertchold.

Das Spiel läuft auf dem Laptop mit

Der 34-jährige Assistent ist grundsätzlich „offen gegenüber technischen Neuerungen“, sagt aber auch: „Wir wollen nicht überdrehen und haben uns entschieden, das Ganze so einfach wie möglich zu gestalten.“

Beim 1:2 in Wolfsburg und beim 0:2 gegen Hertha BSC Berlin kam die Headset-Verbindung zwischen Tribüne und Trainerbank jeweils sechs bis achtmal zum Einsatz. Pertchold: „Es ist nicht so, dass ich das Headset permanent trage. Bei uns läuft das aktuelle Bundesligaspiel auf dem Laptop mit, das Signal kommt mit etwa sechs Sekunden Verzögerung an. So haben wir immer die Möglichkeit, uns auf der Bank Szenen noch einmal anzuschauen.“

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Bei Rückfragen funkt Pertchold Videoanalyst Gerling an, der aus der Tribünen-Perspektive in manchen Situationen einen komplexeren Blick auf das Geschehen hat. Perchtold: „Unser Austausch läuft im Spiel in beide Richtungen.“ Reklamieren beim Schiedsrichter ist übrigens nicht erlaubt. Die Technik dient den Klubs einzig und alleine dazu, intern an Stellschrauben zu drehen, um Situationen auf dem Spielfeld zu verbessern.

Technische Schwierigkeiten sind bisher keine aufgetreten. „Die Leitungen und Signale“, so Perchtold, „sind top.“ Am nächsten Samstag in Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) flüstert sich Schalke wieder etwas. Dann mit der Hoffnung auf den ersten Saison-Sieg. Perchtold: „Der Fokus liegt immer noch auf dem Platz.“