Essen. . Die Vereine in der Bundesliga sind in den vergangenen Jahren noch enger zusammengerückt. Doch an der Spitze droht wieder Langeweile.

Die einen strahlen über unerwartete Punkte. Etwa Fortuna Düsseldorf nach dem 1:1 bei RB Leipzig. Oder der VfL Wolfsburg und Hertha BSC, die plötzlich zu Bayern-Jägern mutieren. Andere verzweifeln, weil sie genauso unerwartet keine Punkte einsammeln. Spiele verlieren, die sie eigentlich gewinnen wollten. Schalke 04 und Bayer Leverkusen finden sich so im Tabellenkeller wieder. Denn schon die ersten Spieltage beweisen: In der Bundesliga kann jeder jeden schlagen. Außer den FC Bayern natürlich.

„Die Liga ist extrem eng“, meint Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, „das hat sich in den letzten Jahren noch mal zusammengeschoben.“ So konnte Eberl am Wochenende ein typisches Ligaspiel bestaunen. Seine Mannschaft trennte sich vom FC Augsburg 1:1. Beide Teams hätten gewinnen können, beide Teams hätten verlieren können. Es wurde gekämpft, gerannt, gepresst, taktiert, dann und wann auch mal durchaus ansehnlich kombiniert – doch besser war keine Mannschaft. Bundesliga-Alltag. „Aber ich finde es super spannend“, erklärt Eberl.

Das bestätigt auch Sky-Experte Reiner Calmund im Gespräch mit dieser Zeitung. „Es ist doch sehr interessant so. Kein Verein spielt nur um die Goldene Ananas. Vor allem der Kampf um Europa entscheidet sich erst spät“, sagt Calmund.

Der FC Bayern schwitzt, aber siegt

Allerdings, das räumt der ehemalige Manager von Bayer Leverkusen ein, würde der Liga auch ein nervenaufreibender Titelkampf mal wieder gut tun. Nur sorgt die Ausgeglichenheit dafür, dass sich ein potenzieller Verfolger wie Borussia Dortmund mit einem trostlosen 0:0 bei Hannover 96 zufriedengeben muss. Während der FC Bayern zwar auch mal um die Punkte schwitzt, in der Regel aber doch gewinnt. Kurios: Die eigentlichen Bayern-Jäger Leverkusen, Schalke, Hoffenheim, Dortmund und Leipzig haben nach zwei Spieltagen zusammen nur zwei Punkte mehr als der Rekordmeister aus München gesammelt.

„Wir müssen das nun mal akzeptieren“, erklärt Calmund. Der Bayern-Kader sei eben zu breit und zu stark aufgestellt. „Vielleicht wird es an der Spitze aber ein wenig enger.“

Max Eberl empfängt mit Gladbach nun den punktlosen FC Schalke. Eine Prognose wagt er nicht. „Alle können laufen, alle haben gute Fußballer“, sagt er.

Nur der FC Bayern, der hat noch bessere Fußballer.