Gelsenkirchen. Benjamin Stambouli bereitet den Verantwortlichen des FC Schalke 04 derzeit Sorgen. Er könnte lange ausfallen. Dann müsste Ersatz her.

Die Verletzung von Benjamin Stambouli bringt auch die Schalker Personalplanungen ins Stocken. Momentan geht Schalke davon aus, dass der Abwehrspieler mindestens fünf bis sechs Wochen ausfällt - “das ist die Erstdiagnose”, berichtet Trainer Domenico Tedesco. Schalke will aber auch noch weitere Untersuchungen bei dem verletzten Franzosen veranlassen, um auf Nummer sicher zu gehen. “Wenn er ein halbes Jahr ausfällt”, so Manager Christian Heidel, dann ist es nicht auszuschließen, dass Schalke auch noch einen neuen Innenverteidiger verpflichten wird.

Stambouli hatte sich am Montag im Training eine Verletzung am Syndesmoseband zugezogen. Noch geht Tedesco davon aus, dass die Lücke intern geschlossen werden kann. Er hofft, dass den verbliebenen drei Innenverteidigern Naldo, Salif Sané und Matija Nastasic nichts mehr passiert. Zudem ist Nachwuchsspieler Niklas Wiemann wieder in den Profikader aufgerückt. Der ehemalige U19-Spieler war schon zu Beginn der Vorbereitung bei den Profis dabei, wurde dann aber an die U23 abgegeben. “Damals hatten wir fünf Innenverteidiger und es wäre mit Spielzeiten für Nicki knapp geworden”, erklärt Tedesco: “Jetzt hat sich die Situation geändert.” Wiemann würde seine Sache im Training gut machen.

Zudem weist Tedesco darauf hin, dass auch Außen- oder Mittelfeldspieler wie Weston McKennie in der Abwehr aushelfen könnten. “Und wir haben auch die Viererkette, die wir spielen können”, betont Schalkes Trainer - da werden nur zwei Innenverteidiger benötigt.

Schalke muss improvisieren

Doch improvisieren muss Schalke ohne Stambouli allemal: Der Franzose steht zwar nicht jedes Mal in der ersten Elf, ist aber aufgrund seiner Vielseitigkeit enorm wichtig. Und weil das Risiko besteht, dass Stambouli gar über Monate fehlen könnte, will auch Tedesco die Verpflichtung eines weiteren Innenverteidigers nicht ausschließen: “Wir sind dabei, dass wir uns Gedanken machen. Es gilt, jetzt eine Zeit zu überbrücken. Schnellschüsse werden wir weiterhin nicht machen, aber wir schauen bei dem einen oder anderen Spieler jetzt genauer hin.”

Vor einer Woche hatte Manager Heidel geplant, dass maximal noch zwei neue Spieler kommen sollen: Der eine ist mit Hamza Mendyl inzwischen da, der andere soll möglichst ein Sechser (Sebastian Rudy) sein. Dieser Zwei-Mann-Plan könnte hinfällig sein, wenn Stambouli über Monate ausfällt. Am Donnerstag konnte der Franzose nicht einmal laufen - die Verletzung sieht nicht gut aus.