Essen. Am Freitag startet die Premier League in England. Die ehemaligen Fußballer der Reviervereine Durm, Schürrle und Meyer fangen wieder klein an.

Deutsche Profis waren in der reichsten Fußball-Liga der Welt in diesem Transfer-Sommer kaum gefragt. Nur ein Quartett wechselte in die englische Premier League, die an diesem Freitag (21 Uhr, DAZN) mit der Partie Manchester United gegen Leicester City startet. Weltmeister André Schürrle schloss sich Aufsteiger FC Fulham an, der am Samstag (16 Uhr) im kleinen Londoner Derby auf Max Meyers Crystal Palace trifft.

Ein Ex-Dortmunder gegen einen Ex-Schalker beim Duell zweier Abstiegskandidaten. Das altehrwürdige Craven Cottage mit seinen knapp 25 000 Plätzen wird dann zur übersichtlichen Bühne für einstige Bundesliga-Stars. Auch wenn das Gehalt über dem liegt, das sie bei den Revierrivalen bezogen.

Ähnlich stehen die Aussichten für Schürrles BVB-Weltmeister-Kollegen Erik Durm. Der kam bei David Wagners Huddersfield Town unter. Für das monetäre Schlusslicht der Premier League beginnt am Samstag (16 Uhr, DAZN) gegen Antonio Rüdigers FC Chelsea erneut ein langer, harter Kampf um den Klassenerhalt.

Neid-Kritik an Fans

André Schürrle nutzte kurz vor dem Saisonstart die sichere Distanz zwischen Themse-Ufer und Westfalenpark dazu, seine Beweggründe für den Wechsel zur Londoner Nummer fünf im Klubranking hinter Tottenham, Chelsea, Arsenal und Crystal Palace zu spezifizieren. „Ich bin glücklich, bei einem sehr familiären Verein gelandet zu sein. Ich fühle mich wohl, und das ist mir sehr wichtig. Das größte Problem in Deutschland ist, dass es viel Neid von den Fans gibt“, betonte der 57-malige Nationalspieler im Interview mit der Boulevardzeitung The Sun.

Was sich wie ein Nachtreten liest, enthält eine große Portion Frust. Der Weltmeister tauscht Dortmund, die größte Fußballbühne Europas, mit dem putzigen Fulham – um sein persönliches Glück zu finden. Das gelang ihm zuletzt weder in Wolfsburg noch in Dortmund.

Max Meyer hatte sich dagegen die große Bühne gewünscht – und bekam den Selhurst Park im Londoner Süden, Arbeiter-Ortsteil Croydon. Meyer ist 22, fünf Jahre jünger als Schürrle. Sein Umweg über den wegen seiner enthusiastischen Fans als FC St. Pauli der Premier League geltenden Klub kann sich als lohnend entpuppen, während Schürrle in Fulham bei ähnlich durchwachsenen Partien wie beim BVB durchaus das sportliche Abstellgleis droht.

Wie Meyer, so sucht auch Torhüter Bernd Leno mit dem Wechsel von Bayer Leverkusen zum FC Arsenal die sportliche Herausforderung. Der Confed-Cup-Gewinner steht in Konkurrenz zum 36-jährigen Routinier Petr Cech und Kolumbiens David Ospina. Am Sonntag (17 Uhr, DAZN) gegen Meister Manchester City wartet auf Leno der erste große Test. Auf der Gegenseite stehen Leroy Sané, Ilkay Gündogan und Kevin De Bruyne bereit, bei Arsenal läuft Mesut Özil auf – allesamt Stars vergangener Bundesliga-Tage.