Gelsenkirchen. . Guido Burgstaller kann es kaum erwarten, wieder für Schalke zu stürmen. Der 29-Jährige scheut die neuen Konkurrenten Uth und Skrzybski nicht.
Super, Burgi! Klasse, Burgi! Weiter so, Burgi! Guido Burgstaller bringt die Bälle im Training aus fast jeder Lage aufs Tor. Torwart Alexander Nübel streckt sich meistens vergeblich und zumindest Burgstallers Teamkollegen, die in den grünen Leibchen, sind begeistert. Seit Montag ist der 29-Jährige zurück auf Schalke. Und er fühlt sich richtig gut, er verspürt wieder große Lust aufs Malochen. „Ich hatte einen schönen Urlaub und war viel zu Hause bei der Familie in Österreich. Jetzt bin ich voller Vorfreude in die Vorbereitung gestartet und freue mich schon, dass es bald wieder los geht.“ Noch muss Burgstaller sich gedulden. Bis zum Bundesligastart sind es noch fünf Wochen.
Einer seiner Gegenspieler im Training war Benedikt Höwedes. Der ehemalige Kapitän, der einen Vertrag bis 2020 hat, ist bei der Suche nach einem neuen Verein noch nicht fündig geworden und hält sich seit Donnerstag auf Schalke fit. Eine Situation, auf die beide Seiten gerne verzichtet hätten: Sowohl Schalke als auch Höwedes.
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Für Guido Burgstaller, der mit Höwedes schon ein halbes Jahr zusammenspielte, bevor der Innenverteidiger auf Leihbasis zu Juventus Turin wechselte, ist das ein ganz normales Vorkommnis im Profifußball. „Er kennt alle und war sofort integriert. Es ist so, als wenn er nie weggewesen wäre.“ Aber auch Burgstaller weiß natürlich, dass Weltmeister Höwedes höchstwahrscheinlich nicht mehr lange auf Schalke trainieren wird.
Gerade erst auf Schalke angekommen sind hingegen Mark Uth und Steven Skrzybski - Burgstallers neue Konkurrenten im Sturm. Vor allem Skrzybski wäre gut beraten, sich den einen oder anderen Tipp von Burgstaller zu holen. Denn der Österreicher hat nach seinem Wechsel in der Winterpause der Saison 2016/17 vom damaligen Zweitligisten 1.FC Nürnberg eindrucksvoll bewiesen, dass ein Stürmer, der in der 2. Liga viele Tore geschossen hat, auch in der 1. Liga glänzen kann. „Die Tore in der 2. Liga sind genauso groß wie in der 1. Liga“, sagte er einmal.
Uth traf 14 Mal, Burgstaller elf Mal
Sollte Skrybski, der von Union Berlin kam, tatsächlich Tipps haben wollen, wird er diese selbstverständlich bekommen. Burgstaller hat aber nicht vor, seinen neuen Sturmpartner zur Seite zu nehmen. „Ich bin nicht der große Klugscheißer und sage jedem, was er zu tun hat. Stevie soll sich nicht groß verändern, sondern das machen, das ihn auch in der 2. Liga stark gemacht hat. Er war sehr offensivstark. Das soll er beibehalten und uns helfen, eine gute Saison zu spielen.“
Mark Uth hat seine Bundesligatauglichkeit schon unter Beweis gestellt. In der vergangenen Saison war er im Trikot der TSG Hoffenheim mit 14 Toren drittbester Stürmer der Liga. Guido Burgstaller folgte mit elf Toren auf Rang 13. Eine Kampfansage von Burgstaller gibt es aber nicht. „Mark ist ein super Junge, ein ganz offener Kerl, wir haben uns sofort gut verstanden. Dass er eine große Qualität hat und Tore schießen kann, hat man in der letzten Saison gesehen. Das brauchen wir. Wir haben viele Spiele. Ich freue mich auf ihn und auch auf die anderen neuen Spieler.“
Sollte Schalke es schaffen, Tabellenplatz zwei zu verteidigen, wäre Burgstaller mehr als zufrieden. Denn dann wäre die Qualifikation für die Champions League erneut sicher. Burgstaller hat zwar schon 18 Mal in der Europa League gespielt, die Königsklasse kennt er aber nur aus dem Fernsehen. „Das ist das Schönste, was es im Klubfußball gibt. Von daher sind wir sehr froh, dass wir es geschafft haben“, sagt er.
Ob die Schalker in der nächsten Saison gar einen Angriff auf den FC Bayern München starten können, vermag Burgstaller nicht zu beurteilen. „Dass die Bayern wieder klarer Favorit ist, steht außer Frage. Wir und andere Mannschaften werden versuchen, ihnen einige Punkte abzuknüpfen und es so spannend wie möglich zu machen, sodass es nicht so langweilig ist wie im letzten Jahr wird.“
Guido Burgstaller denkt nur an Schalke, nicht an die Nationalmannschaft
Ein Wermutstropfen war aus Sicht von Guido Burgstaller die vergangene Saison mit der österreichischen Nationalmannschaft. Auf Schalke war der 29-Jährige bei Trainer Domenico Tedesco gesetzt, im ÖFB-Team bei Bundestrainer Franco Foda hat derzeit unter anderem Marko Arnautovic, Ex-Stürmer von Werder Bremen, die Nase vorn.
Als Österreich die deutsche Nationalmannschaft am 2. Juni mit 2:1 besiegte, wurde der Schalker erst in der 84. Minute für Arnautovic eingewechselt. „Hier auf Schalke war ich sehr zufrieden. In der Nationalmannschaft waren die letzten Spiele bitter für mich. Mit den Einsatzminuten war ich nicht zufrieden“, sagt Burgstaller und ergänzt: „Ich muss das akzeptieren. Empfehlen muss ich mich nicht. Ich mache einfach das, was ich immer gemacht habe.“
Eine Vermutung, warum er zuletzt so wenig Einsatzzeit beim ÖFB bekommen hat, weiß Burgstaller nicht. „Keine Ahnung, da müssen sie den Teamchef fragen. Ich freue mich, jetzt wieder auf Schalke zu sein, auf die Vorbereitung mit der Mannschaft und denke zur Zeit gar nicht ans Nationalteam.“