Gelsenkirchen. . Die Bundesliga verliert international an Ansehen, aber Matija Nastasic bekennt sich zu Schalke und zur Entwicklung unter Domenico Tedesco.

Beim Training am Mittwoch bekam Matija Nastasic einen Ball vor den Kopf, Linksaußen Yevhen Konoplyanka hatte ihn aus nächster Nähe beinahe mitten im Gesicht getroffen. Nastasic zuckte einmal kurz mit der Wimper und machte einfach weiter – er ist wieder topfit. Auch seine Kreuzbandverletzung vom April hat der beinharte Serbe längst auskuriert. „Ich fühle mich großartig“, berichtete Nastasic nach dem Training.

Für Schalke ist das eine gute Nachricht, denn Nastasic ist in der Abwehr eine Bank.

Schon in Italien und England gespielt

Umso stärker ist das Zeichen zu bewerten, das Nastasic in diesem Sommer gesetzt hat: In einer Zeit, in der die Bundesliga international mehr und mehr an Ansehen verliert, verlängerte er seinen Vertrag auf Schalke vorzeitig bis 2022. Der serbische Nationalspieler hätte andere Optionen gehabt, sein umtriebiger Berater Fali Ramadani sorgte dafür, dass der 25 Jahre alte Profi, der schon in Italien (AC Florenz) und England (Manchester City) gespielt hat, auf dem internationalen Transfermarkt im Gespräch blieb.

Das sprach für Schalke

Doch Nastasic wollte lieber auf Schalke bleiben. Am Mittwoch wiederholte er, was er schon im Januar im WAZ-Interview erklärt hatte: „Ich habe immer gesagt, dass ich hier in Schalke richtig glücklich bin.“ Als der Klub mit dem neuen Vertragsangebot auf ihn zukam, musste er nicht lange überlegen: „Die letzte Saison war so erfolgreich für uns, es hat richtig Spaß gemacht, hier zu spielen. Da habe ich natürlich überhaupt nicht daran gedacht, diesen Verein zu verlassen. Für mich war es eher großartig, diesen neuen Vertrag zu unterschreiben und zu wissen, dass ich noch einige weitere Jahre in diesem Klub bleiben kann.“

Kein Gedanke an die Ausstiegsklausel

Üblich für einen Spieler seiner Klasse: Auch sein neues Arbeitspapier beinhaltet eine Ausstiegsklausel. Die liegt aber nicht mehr wie bisher bei zehn Millionen Euro, sondern sie wurde verfünffacht auf 50 Millionen Euro. Das heißt: Wenn Nastasic doch einmal wechseln würde, dann würde Schalke richtig Kasse machen.

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Doch solche Gedanken sind im Moment für ihn ganz weit weg. Grund Nummer eins: „Die Bundesliga ist immer noch eine starke Liga, für mich ist sie unter den Top Drei in Europa. Auch das war ein Grund dafür, dass ich mich entschieden habe, zu bleiben.“

Gute Perspektive mit den Neuzugängen

Grund Nummer zwei: Die Entwicklung von Schalke unter Trainer Domenico Tedesco. „Ich mag die Art, wie wir Fußball spielen wollen. Ich bin wirklich froh, diese Arbeit mit unserem Trainer fortsetzen zu können.“

Mit Schalke kann er in der kommenden Saison wieder in der Champions League auflaufen: Das zu erreichen, gehört für einen Profi seiner Klasse zum persönlichen Selbstverständnis. Und Nastasic glaubt sogar, dass Schalke mit den bisher fünf Neuzugängen bereit ist für den nächsten Entwicklungsschritt: „Man kann gleich sehen, dass sie viel Qualität haben und gute Typen sind“, sagt er über die Neuen: „Zwei, drei Spieler haben uns verlassen, aber ich bin mir sehr sicher, dass uns die neuen Spieler etwas Neues geben und wir besser sein können als in der vergangenen Saison.“