Shanghai. Schalke bricht die Zelte in Kunshan ab und reist Freitag nach Peking. Scharfschütze Serdar strahlt nach seinem Schalke-Debüt.
Unmittelbar nach Abpfiff des abwechslungsreichen Testspiels zwischen Schalke 04 und dem FC Southampton gab es einen Stau. Weil die chinesischen Sicherheitskräfte im Kunshan Sports Centre Stadion die Türen der Treppenabgänge verschlossen hatten, mussten Zuschauer, Medienvertreter und Vereins-Verantwortliche zwei kleine Aufzüge nehmen. Vor dem Fahrstuhl-Getümmel nutzte Manager Christian Heidel die Wartezeit, um ein Kurz-Fazit zum Spiel zu ziehen.
„Southampton hat bis auf eine Position mit der Mannschaft gespielt, die vor ein paar Wochen das letzte Meisterschaftsspiel in der Premier League bestritten hat. Bei uns waren viele Spieler dabei, die so noch nie miteinander gespielt haben.“ Mit Benjamin Goller, Niklas Wiemann und Jannis Kübler brachte Trainer Domenico Tedesco drei ehemalige Spieler aus der U19 von Beginn an. „Dafür war der Auftritt sehr ordentlich“, befand Heidel, „vom gesamten Spiel her war unsere Leistung okay.“
Suat Serdar hinterließ einen guten Eindruck
Vor allem Suat Serdar, der nach dem 1:2-Rückstand das zwischenzeitliche 2:2 mit einem cleveren Distanzschuss erzielte (54.), hinterließ im zentralen Mittelfeld einen guten Eindruck. „Es ist immer schön, wenn man gleich in seinem ersten Spiel für seinen neuen Verein trifft. Steven Skrzybski hat mir den Ball aber auch schön aufgelegt. Für mich war es natürlich besonders, weil es mein erstes Spiel für Schalke 04 war“, strahlte Serdar nach Abpfiff.
Der von Union Berlin geholte Skrzybski reihte sich ebenfalls forsch ins Schalker Team ein. Als den Königsblauen nach dem 2:3-Rückstand kurz vor Schluss eine Niederlage drohte, knallte Skrzybski aus über 20 Metern drauf und erzielte das 3:3 (84.). „Sowohl Suat als auch Steven haben mutig gespielt. Das ist genau das, was wir brauchen“, freute sich Tedesco.
Zum Kräftemessen mit den Engländern meinte der Deutsch-Italiener: „Es war ein interessantes, spannendes Spiel gegen eine Mannschaft, die sehr körperlich gespielt hat und die sehr gut war.“ Was dem 32-Jährigen nicht schmeckte, lag auf der Hand. Hinten brannte es bei Schalke zu häufig. Tedesco: „Das Kettenverhalten und das individuelle Verhalten waren noch nicht so, wie es hätte sein sollen. Es gab viele Fehler, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung normal.“
Schalke reist nach Peking
Am Freitagmittag (Ortszeit) brechen die Schalker ihre Zelte in Kunshan ab und steuern per Schnellzug die Millionen-Metropole Peking an. „Wir freuen uns auf die Fahrt und auf Peking“, sagt Abwehrchef Naldo. Der Routinier wurde genau wie Mittelfeldspieler Daniel Caligiuri gegen Southampton absprachegemäß geschont. Das Duo soll im zweiten China-Test am 11. Juli in Langfang gegen Kooperationspartner Hebei Fortune dabei sein.