Kunshan. Der BVB hat sein Revier in einem Supermarkt in Kunshan abgesteckt. Schalke kann nach dem Schock aber noch ausgleichen. Die S04-Kolumne.
In China ist vieles anders. Und manches überraschend. Nach 15-minütiger Fahrtzeit vom weit abgelegenen Schalker Mannschafts-Hotel am Ufer des Yangcheng Sees in Kunshan gelangt man zu einem Einkaufs-Zentrum, das in etwa auf dem Stand ist, den man aus den 80er Jahren in Deutschland kennt. Von außen ziemlich grau und mit deutlichen Verschleißerscheinungen, aber riesig groß.
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Wer unfallfrei an unzähligen elektronischen Autos, Motorrädern und Blink-Dinosauriern, die von Kindern durch die Gänge des Gebäudes pilotiert werden, vorbeikommt, hat schon eine Hürde geschafft. Der Schock kommt dann kurz später. Im Supermarkt. Nach wenigen Metern steht eine Chinesin im gelben T-Shirt vor einem Berg von gelben Dosen.
BVB-Profis lächeln auf großem Papp-Plakat
Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass Schalkes Rivale offenbar hier sein Revier großflächig abgesteckt hat. Auf einem großen Papp-Plakat lächeln André Schürrle, Marco Reus und Marcel Schmelzer um die Wette. Sie werben für das offizielle BVB-Produkt „helles Beer“ der Marke Würenbacher. Auf den BVB-Bierdosen steht: Regional Partner in China. Und auf dem T-Shirt der chinesischen Präsentatorin prangt auch noch das BVB-Logo. Frage: Wo ist Schalke? Antwort: Nicht da.
S04-Marketing-Vorstand Alexander Jobst befindet sich - Stand jetzt – außerhalb jeder Kritik. Der Mann hat die China-Reise trotz Oberschenkel- und Hüftbruch mit angetreten. Von ihm zu verlangen, trotz seines Handicaps Schalke-Dosen im Supermarkt in Kunshan zu platzieren, wäre zu viel des Guten. Immerhin kickten die unzähligen Kids, für die auf lose aneinandergelegten Kunstrasen-Stücken ein großes Fußball-Tor direkt neben den robust wirkenden Waschmittel-Regalen aufgebaut war, nicht auch noch mit BVB-Bällen. Schalke 04 kann also nach dem Bier-Schock noch ausgleichen.