Gelsenkirchen. . Die Polizei ermittelt nach einem Brand auf dem Schalker Trainingsgelände. Das betroffene Gebäude wurde vor einem Jahr für 1,5 Mio. Euro umgebaut.

Schalkes Vereinschef Clemens Tönnies beantwortet Anrufe gerne mit einer etwas saloppen Gegenfrage: „Wo brennt’s?" Am Donnerstag brannte es tatsächlich auf Schalke.

Kurz vor dem Mittag war in der Sauna des Trainingszentrums der Profis ein Feuer ausgebrochen, die Feuerwehr rückte mit zwei Löschzügen an und hatte die Lage nach einer Stunde unter Kontrolle. Verletzte gab es nicht, und um 16.15 Uhr meldete die Feuerwehr: Gefahr beseitigt. Schalke war mit dem Schrecken davongekommen.

Trainingsstart gesichert

Unternehmenssprecherin Anja Kleine-Wilde gab schon zuvor auf Anfrage der WAZ Entwarnung: „Der Trainingsstart der Profimannschaft am 1. Juli ist gesichert.“ Die Höhe des Sachschadens ist aber nach Schalker Angaben noch nicht abzuschätzen, die Feuerwehr nennt ihn „erheblich“.

Auch interessant

Sportdirektor Axel Schuster war direkt nach Ausbruch des Feuers aus seinem Büro in der Geschäftsstelle hinüber zur etwa 250 Meter entfernten Brandstelle geeilt: Um 11.27 Uhr standen dunkle Rauchschwaden über dem Gebäude – Reinigungskräfte hatten den Brand zuerst gerochen. Spieler oder Trainer der Schalker Profiabteilung waren aufgrund der Urlaubszeit nicht vor Ort, die Sauna soll nicht in Betrieb gewesen sein.

Warum brannte es in der Sauna?

Warum dennoch hier ein Feuer ausbrach, ist die Frage, die nun die Polizei zu klären hat. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte Polizeisprecher Thorsten Sziese der WAZ. Dies sei aber ein völlig normaler Vorgang. Spekulationen über einen technischen Defekt in der Sauna, über einen Kurzschluss, wollte er nicht kommentieren. Am Freitag soll ein Ergebnis der Ermittlungen vorliegen.

Schalkes Profis hatten den modernen Kabinentrakt erst zu Beginn der vergangenen Saison bezogen; in dem Gebäude auf dem S04-Gelände war zuvor das Schalker Logistikzentrum untergebracht. Kostenpunkt für den Umbau damals: Etwa 1,5 Millionen Euro. Es ist ein Teil der umfangreichen Umbaumaßnahmen, die derzeit auf dem Vereinsgelände stattfinden.

Sportdirektor verschafft sich Überblick über die Schäden

In dem betroffenen Gebäude befinden sich nicht nur die Spielerkabinen und Duschen, sondern auch diverse Büros der Trainer und die Besprechungsräume zur Analyse. Nachdem der Brand gelöscht war, durfte Sportdirektor Axel Schuster gemeinsam mit Bernd Funke, dem Technischen Direktor der Arena, kurz das Gebäude betreten, um sich einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu verschaffen.

Wann der Kabinentrakt wieder genutzt werden kann, ist derzeit noch offen – eventuell müssen sich die Profis vor dem ersten Training der neuen Saison am 1. Juli an anderer Stelle auf dem Vereinsgelände umziehen, aber das ist kein Problem. Direkt danach fliegt Schalke vom 2. bis zum 12. Juli nach China: Es besteht Hoffnung, dass die Schäden bis zur Rückkehr behoben sein könnten.