Gelsenkirchen. . Vom Trauer- in den Feiermodus? Vielleicht kann Schalke am Sonntag schon die Champions League klar machen. Das würde aus dem Stimmungstief helfen.

Christian Heidel blickte auf die Uhr und erlaubte sich einen Anflug von Galgenhumor: „Eine Stunde nach dem Ausscheiden haben wir schon wieder neue Ziele!“ Er sprach von der Qualifikation für die Champions League, die theoretisch am Sonntag mit einem Sieg beim 1. FC Köln (18 Uhr) schon eingetütet werden kann – wenn vorher die Konkurrenz mitspielt.

Noch ist die Rechnung Theorie

Am Samstag spielt der Tabellenfünfte Leipzig (47 Punkte) gegen den Sechsten Hoffenheim (46 Punkte). Gibt es hier ein Unentschieden und gewinnt der Tabellensiebte Frankfurt (46 Punkte) nicht gegen Hertha BSC, wäre Schalke mit einem Sieg in Köln durch – mit dann 58 Punkten könnten die Korken knallen. Vom Trauer- in den Feiermodus: Noch ist es ein bisschen viel Theorie, aber es hilft, um nach dem Pokal-Aus wieder nach vorne zu blicken. „Es gilt, dieser Saison die Krone aufzusetzen“, sagt Trainer Domenico Tedesco, der aber nicht nur auf das Spiel in Köln blickt, sondern auf den Bundesliga-Endspurt „mit vier guten Spielen“.

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Heidel erwartet Reaktion von Verein und Umfeld

Was Schalkes sportliche Leitung damit sagen will, ist klar: Spieler und Fans sollen nach dem Ausscheiden jetzt nicht in ein Loch fallen, sondern mit Stolz auf das Erreichte blicken. Nach dem Motto: Jetzt erst recht. Das Aus gegen Frankfurt, sagt Heidel, „tut uns allen weh“, aber jetzt gehe es vor allem um eines: „Wichtig ist, dass der ganze Verein und das ganze Umfeld jetzt einfach Größe zeigen. Ich weiß nicht, ob das möglich ist, aber jetzt müssten normalerweise 20 000 mit nach Köln fahren. Das ist jetzt so ein Ding, wo wir zeigen müssen, dass wir diesen Weg weitergehen.“ Und deswegen würde es tatsächlich passen, wenn bereits vier Tage nach dem Pokal-Aus die Champions-League-Korken knallen könnten.

Die Nummer eins im Pott

Heidel weiß, wie wankelmütig und stimmungsanfällig Schalke mitunter ist. Auch nach der Niederlage in Hamburg und vor dem Derby hatte er das gespürt – und dann kam der stolze Sieg über den Erzrivalen, als Mannschaft und Fans überhaupt keinen Zweifel daran ließen, wer die Nummer eins im Pott ist. Und so etwas erwartet der Manager jetzt auch am Sonntag: „Genau diese Reaktion werden wir in Köln auch zeigen.“

Steht auf, wenn ihr Schalker seid – nichts anderes will Heidel jetzt als Bestätigung dafür sehen, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Aber er warnt mit Blick auf den Ausrutscher vor zwei Wochen in Hamburg auch vor dem nächsten Kellerkind: „Das wird keine leichte Geschichte.“