Gelsenkirchen. . Den bislang letzten königsblauen Erfolg über Schwarz-Gelb gab es noch unter Jens Keller. Jetzt wird es wieder Zeit für einen Schalke-Sieg.

Christian Heidel kann sich einfach nicht sattsehen. „Ich könnte mir das Video noch zehnmal anschauen, und das mache ich wahrscheinlich auch“, sagt Schalkes Manager zu dem kleinen Spaßfilm, den Schalke produziert hat: Vom 0:4 zum 4:4 – das Hinspiel-Derby war ein gefühlter Sieg für Königsblau. Am Sonntag (15.30 Uhr) will Schalke in der Arena noch einen Derby-Sieg – und dafür gibt es 04 königsblaue Gründe...

1 Weil das Spiel für Schalke diesmal nicht mit einem 0:4-Rückstand beginnt: Ehrlich gesagt, war Schalke beim Hinspiel 60 Minuten lang doch gar nicht auf dem Platz: Domenico Tedesco musste in der Halbzeitpause auf die Knie fallen, um seine Spieler aufzuwecken. Doch wenn das Spiel am Schluss auch nur 04 Minuten länger gedauert hätte, hätte Schalke sogar noch gewonnen – das sagen selbst die Schwarz-Gelben. Also gilt das, was Guido Burgstaller sagt: „Wir wollen am Sonntag nicht wieder mit 0:4 in die Halbzeit gehen.“ Denn dann gewinnt Schalke, weil man gesehen hat: Vier Tore sind noch drin.

Sein letztes Derby mit Schalke: Jens Keller dirigiert S04 am 27. September 2014 zum Derbysieg.
Sein letztes Derby mit Schalke: Jens Keller dirigiert S04 am 27. September 2014 zum Derbysieg. © imago sportfotodienst

2 Weil Schalke nicht 0:6 bei den Bayern verloren hat: Zwei Wochen ist es erst her, dass Dortmund beim Meister verprügelt wurde – das steckt noch in den Knochen. Schalke hat in dieser Saison zwar auch beide Spiele gegen Bayern verloren, aber in München beim knappen 1:2 richtig gut gespielt. Königsblau ist in dieser Saison konstanter als Schwarz-Gelb und hat sogar aus dem 2:3 zuletzt in Hamburg seine Lehren gezogen. „Es gibt keinen Grund, verunsichert zu sein“, sagt Tedesco: „Wir spielen eine stabile Saison.“

3 Weil es Zeit wird für einen Schalker Derby-Sieg: Die Gesamtbilanz zwischen Schalke und Dortmund ist ziemlich ausgeglichen: S04 liegt bei allen 151 bisher absolvierten Pflichtspielen vorne, der BVB führt knapp bei allen bisherigen 91 Bundesliga-Duellen. Umso erstaunlicher: Den letzten Schalker Derby-Sieg gab’s am 27. September 2014 noch unter Jens Keller. Das war der bislang letzte Trainer, der Schalke in die Champions League geführt hat – auf diesem Weg ist jetzt auch Tedesco...

04 Weil Domenico Tedesco Peter Stöger überraschen kann: Selbst nach dem Ausfall von Stammverteidiger Matija Nastasic nennt Schalkes Trainer noch fünf (!) Varianten, um seine Abwehr zu formieren: Kehrer, Oczipka oder Stambouli könnten für Nastasic hinten links spielen, auch McKennie könnte in die Deckung rücken und eine Umstellung auf eine Vierer-Kette sei auch möglich. In der Offensive weiß Stöger gar nicht, wie Schalke spielt: Quirlig und schnell mit Harit oder wuchtig mit Embolo oder Di Santo – für Tedesco spielt das keine Rolle, weil er immer die formstärksten Spieler aufstellt. Und wer das ist: Das sieht Dortmund erst am Sonntag.