Gelsenkirchen. . Schalkes neuer Nachwuchs-Chef Peter Knäbel bekommt umfangreiche Entscheidungsgewalt. Es gibt eine klare Tendenz: Mit der U23 geht es weiter.
Offiziell nimmt Peter Knäbel seinen Dienst auf Schalke erst am 15. April auf, aber der neue Technische Direktor steckt schon mitten in der Arbeit für Königsblau. „Es geht um eine Bestandsaufnahme, und da ist er schon dabei, auch wenn er noch nicht hier ist“, sagt Manager Christian Heidel. Die erste Entscheidung betrifft die Zukunft der zweiten Mannschaft: Knäbel kann Schalkes U23 vor dem drohenden Aus bewahren.
Schalke will Knäbels Urteil nicht vorgreifen
„Es ist nirgendwo hinterlegt, dass wir die U23 abmelden wollen“, erklärt Heidel. Nach dem Schalker Sprachgebrauch ist die Entscheidung darüber derzeit ergebnisoffen, aber Heidel verrät: „Intern gibt es eine klare Tendenz.“ Und nach WAZ-Informationen geht diese Tendenz dahin, dass Schalke mit der zweiten Mannschaft weitermacht, obwohl diese seit Jahren sportlich vor sich hin dümpelt. Knäbel soll in seiner Funktion als Nachwuchschef ein Modell entwickeln, das die U23 als klaren Unterbau des Profiteams erkennen lässt. Mit der Verkündung will Schalke nur dem Urteil von Knäbel nicht vorgreifen. „Die paar Tage können wir noch warten“, so Heidel.
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Knäbel, dessen Vertrag über drei Jahre läuft, bekommt auf Schalke eine umfangreiche Entscheidungsgewalt: Das zeigt schon die Tatsache, dass er den Titel eines „Direktors“ trägt und damit nur dem Vorstand berichten muss – alle Entscheidungen auf seinem Gebiet liegen bei ihm selbst. Dass Schalke so großes Vertrauen in den 51-Jährigen hat, liegt an dessen Qualifikation und Vita – Knäbel hat lange Jahre mit großem Erfolg in der Schweiz gearbeitet.
„Jeder weiß, dass der Schweizer Fußball einen großen Aufschwung in den letzten zehn Jahren erfahren hat, und es gibt eigentlich keinen in der Schweiz, der das nicht mit Peter Knäbel in Zusammenhang bringt“, erklärt Schalkes Manager.
Schalke-Manager Heidel hat Knäbel seit Oktober 2017 auf dem Zettel
Knäbel soll auch entscheidenden Einfluss bei der inhaltlichen Gestaltung des neuen Nachwuchs-Leistungszentrums nehmen: „Wir wollen versuchen, auf Schalke das Optimum zu bauen“, so Heidel, der die Verantwortung in Knäbels Hände legt, weil er sich selbst nicht für einen so ausgewiesenen Nachwuchs-Experten hält. Heidel: „Wir müssen Schalke auch im Nachwuchsbereich auf die Zukunft vorbereiten, und dafür brauche ich den Besten.“
Seit Oktober 2017 hat Heidel den gebürtigen Wittener für diese Aufgabe auf dem Zettel, „er war total überrascht, als ich ihn angerufen habe“. Das erste Gespräch fand schnell in einem Airport-Hotel in der Schweiz statt, und danach stand für Heidel fest: „Ich habe das Gefühl, dass er schon da Feuer gefangen hatte.“