Gelsenkirchen. Schalke denkt darüber nach, die U23 abzumelden. Für U23-Manager Gerald Asamoah wäre dies der falsche Schritt. Und er nennt Gründe.
Peter Knäbel soll beim FC Schalke die Knappenschmiede leiten und den Posten besetzen, der seit der Trennung von Oliver Ruhnert im Juli 2017 vakant war. Seine erste Aufgabe auf Schalke: Er soll die Zukunft der königsblauen U23 klären, die derzeit in der fünftklassigen Oberliga spielt. Eigentlich war der sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga angepeilt worden, der ist aber fast unmöglich geworden.
Zuletzt hieß es, die U23 steht vor dem Aus und wird nach der Saison abgemeldet. In der kommenden Woche soll eine Entscheidung verkündet werden.
Asamoah verweist auf viele Profis, die erst in der U23 gespielt haben
Für U23-Manager Gerald Asamoah wäre eine Abmeldung der falsche Schritt. Er weist darauf hin, dass es aus seiner Sicht für den Bundesliga-Kader auch alternative Einsatzmöglichkeiten geben sollte. „Es gibt viele Spieler, die aus der U23 heraus Profis geworden sind – ob bei Schalke 04 oder woanders. Da könnte ich viele Beispiele nennen“, erklärte Asamoah.
Der Ex-Stürmer erinnert an seine eigene Karriere. „Ich habe selbst in der U23 gespielt, allerdings in der vierthöchsten Klasse. Und auch zu Beginn meiner Laufbahn bei Hannover 96. Es hat mir für meine Karriere sehr viel geholfen. Es ist wichtig für Spieler von oben, die nach Verletzungen zurückkommen. Das war bei mir auch so, ich habe dann auch bei der U23 zwei, drei Spiele gemacht. Das war für mich Normalität, dass ich dort Spielpraxis sammeln wollte.“
Drei Millionen Euro jährlich fließt in Schalkes U23-Mannschaft
Diese Möglichkeit würde fehlen, wenn es die Mannschaft nicht mehr gäbe. Die Frage ist, ob Schalke 04 weiterhin bereit ist, bis zu drei Millionen Euro jährlich zu investieren, um die Truppe dann gegebenenfalls im kommenden Jahr in die Regionalliga zurückzuführen. Asamoah positioniert sich ganz klar: „Meiner Meinung nach wäre es falsch, die U23 abzumelden. Ich frage mich, wie so etwas kompensiert wird, wenn wir im nächsten Jahr vielleicht wieder in Europa spielen und der Kader größer wird. Was ist mit den Spielern, die nicht dabei sind?“
Zuletzt hatte sich Alessandro Schöpf im Herbst nach seiner schweren Verletzung in der U23 Spielpraxis geholt.
Asamoahs Fazit: „Ich kann das nur begrüßen, wenn es die U23 weiter geben würde.“ Bei den Treffen und Besprechungen, bei denen er dabei war, habe es aber bislang noch keine finale Entscheidung gegeben.