Gelsenkirchen. Der FC Bayern dominiert auch in dieser Saison wieder in der Bundesliga. Für Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat das eindeutige Gründe.
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat sich im Gespräch mit dieser Redaktion zur Dominanz des FC Bayern München geäußert. Der Rekordmeister führt die Tabelle mit 17 Punkte Vorsprung an, steht kurz vor dem Gewinn der sechsten Deutschen Meisterschaft in Serie und hat zuletzt Borussia Dortmund mit einem 6:0-Erfolg gedemütigt. Der Kampf an der Spitze ist langweilig. Was tun?
"Ich habe momentan auch keine Lösung", räumt Heidel ein. "Es wird ganz schwierig, die Überlegenheit den FC Bayern kurz- oder mittelfristig zu stoppen. Es sieht eher so aus, dass die Bayern immer weiter weglaufen. Sie sind momentan Lichtjahre von uns entfernt, ganz einfach deswegen, weil sie immer in der Champions League weit kommen und dadurch sehr viel mehr Geld einnehmen", sagt der 54-Jährige, "allerdings muss man auch sagen, dass das in allen anderen europäischen Topligen derzeit nicht anders ist. Es gibt einfach Vereine, die jedes Jahr für die Champions League qualifiziert sind und den Champions-League-Titel unter sich ausspielen und den Abstand zu anderen Klubs immer weiter vergrößern".
Schalkes Sportvorstand glaubt nicht, dass es eine Lösung wäre, die 50+1-Regel abzuschaffen, "weil das nicht bedeutet, dass sofort die Millionen und Milliarden in Klubs fließen, die dann die Bayern überholen können". Und Heidel weiter: "Vor allem sollten wir uns fragen, ob wir wirklich wollen, dass dann plötzlich der SV Sandhausen, dessen Arbeit ich persönlich sehr schätze, um die Deutsche Meisterschaft spielt. Und ich weiß auch nicht, ob wir wollen, dass RB Leipzig die Rolle des FC Bayern einnimmt, weil RB noch viel mehr Geld in den Klub investiert."
Schalkes Heidel macht ein wenig Hoffnung
Ein wenig Hoffnung macht der ehemalige Mainz-Manager dann aber doch. "Eine Möglichkeit wäre es, dass sich in den kommenden Jahren Vereine weiterentwickeln und sich sukzessive steigern. Diesen Weg wollen wir auch in kleinen, aber überlegten Schritten gehen. Vielleicht gelingt es dann auch einmal wieder, den FC Bayern zu ärgern", meint Heidel.
Außerdem findet er, dass der FC Bayern in diesem Jahr gefühlt nicht ganz die spielerische Überlegenheit habe, wie er sie noch unter Pep Guardiola hatte, auch wenn die Punkte eine andere Sprache sprächen. Und noch hat der FC Bayern keinen Trainer für die kommende Saison. "Generell halte ich die Lösung der Trainerfrage in jedem Verein für entscheidend", sagt Heidel, der ja selbst mit Domenico Tedesco einen jungen Trainer verpflichtet hat, der sich bislang als Glücksgriff erweist.