Gelsenkirchen. . Mit Hoffenheim kommt er als Gegner. Ab Sommer stürmt er für Königsblau. Im Karneval leistete sich der 26-Jährige einen schlimmen Farbfehler.
Welche Farbkombination auf Schalke verboten ist, muss Mark Uth noch lernen. Der Hoffenheimer Stürmer verkleidete sich vor ein paar Wochen bei einer Karnevalsveranstaltung in Köln mit ein paar Freunden als Biene. Uth, der ab Sommer 2018 für Schalke 04 auf Torjagd geht, in schwarz-gelb? Ein Farbfehler, der ihm sofort im sozialen Netzwerk Instagram vorgehalten wurde. „Als Schalker geht dieses Outfit jetzt nicht mehr“, schrieb ein Nutzer humorvoll.
„Mark will zeigen, was er kann“
Ob es ihm die Schalker Fans am Samstag beim Verfolger-Duell zwischen dem Malocher-Klub und der TSG Hoffenheim (18.30 Uhr/Sky) übel nehmen? Vermutlich nicht. Aber genau hinsehen werden die Anhänger schon. Wie gut ist eigentlich dieser Uth, der einen Vierjahres-Vertrag bei den Königsblauen unterschrieben hat und als wichtiger Baustein für die Zukunft gilt?
Schalkes Trainer Domenico Tedesco denkt aktuell nur kurzfristig und nicht daran, was ab der kommenden Saison ist. „Mark soll sich auf seinen Job konzentrieren. Es wäre schön, wenn er gegen uns einen schlechten Tag erwischt. Wir lassen ihn in Ruhe. Ab Sommer macht er seinen Job bei uns“, so Tedesco.
Zwischen Tedesco und Uth herrschte in den letzten Tagen Funkstille. „Kontakt zu Mark Uth gab es keinen, auch nicht in den letzten Wochen. Er ist voll fokussiert auf Hoffenheim“, sagt Tedesco. Dass es für den künftigen Schalker Hoffnungsträger kein normales Spiel in der Veltins-Arena wird, liegt auf der Hand.
„Ich kann nicht in seinen Kopf schauen, aber der Wechsel zur kommenden Saison wird bei ihm gedanklich, wenn er den Rasen dort betritt, sicherlich eine Rolle spielen. Das ist normal und menschlich“, findet TSG-Trainer Julian Nagelsmann und schiebt fast schon eine Drohung nach: „Ich kenne ihn aber sehr gut und weiß, dass er für uns Vollgas geben wird. Er will ja auch den Menschen auf Schalke zeigen, was er kann.“ Im Hinblick auf das Schalke-Spiel kündigte Uth im Klub-Magazin „Spielfeld“ an: „Ich gebe alles für die TSG. Wenn ich Schalke dabei einen reindrücken muss, dann ist das eben so.“
Uth war schon immer ein Kämpfer. Diese Mentalität hat ihn zu einem der gefährlichsten deutschen Knipser gemacht. Aktuell hat er 13 Scorerpunkte (zehn Tore, drei Vorlagen) auf seinem Konto und befindet sich damit auf Augenhöhe mit Bayern-Star Thomas Müller (5/8) oder Leverkusens Wirbelwind Leon Bailey (8/6).
Mutter Gabriele verzweifelte
Bis sich Mark Uth in der Bundesliga einen Namen machte, musste er einige Irrwege in Kauf nehmen. Als 16-Jähriger wurde er in der Jugend des 1. FC Köln mit 1,60 Metern Körpergröße für zu klein befunden. Als Uth kurz darauf für Viktoria Köln 24 Tore in 24 Spielen in der A-Jugend-Bundesliga erzielte, war Uth für den 1. FC Köln doch nicht mehr zu klein. Die Geißböcke holten ihn zurück.
Uth schoss anschließend in der U19 und U23 des 1. FC Köln insgesamt 40 Tore und rückte 2011 in den Profikader. Unter dem damaligen Trainer Stale Solbakken war er aber chancenlos. Uth wählte den Umweg über Holland, stürmte erst für Heerenveen, dann für Almelo und wechselte 2015 nach Hoffenheim. Seine TSG-Bilanz: 67 Punktspiele, 25 Tore. „Schalke ist für mich der nächste Schritt“, sagt Mark Uth, der zu den echten Straßenfußballern zieht. Als 12-Jähriger brachte er Mutter Gabriele mit komplett verdreckten Ascheplatz-Klamotten zur Verzweifelung. Ab der neuen Saison sollen Schalkes Gegner an Uth verzweifeln. Am Samstag ist er noch Gegner.