München. Mit dem Torwart in Normalform hätte Schalke bei den Bayern etwas holen können. Aber man darf nicht vergessen, was Fährmann schon geleistet hat. Ein Kommentar.
Schalke 04 hat dem FC Bayern am Samstagabend einen großen Kampf geliefert. Die Schalker versteckten sich nicht, sie spielten mutig und munter mit, sie griffen an, anstatt sich zurückzuziehen. Sogar, als sie nach einer ersten guten Chance dann doch schon früh mit 0:1 zurücklagen und befürchten mussten, wie manche andere Gast-Mannschaft in München unterzugehen, rissen sie sich sofort zusammen und arbeiteten gemeinsam weiter.
Das lag auch an ihrem Trainer. Domenico Tedesco hatte das Team bereits offensiv aufgestellt, er nominierte für die Anfangsformation drei Angreifer: Guido Burgstaller, Breel Embolo und Franco Di Santo. Und während des Spiels malochte Tedesco in seiner Coaching-Zone mit. Nach dem 0:1 feuerte er seine Mannschaft an, er gestikulierte und korrigierte - so sahen die Spieler: Dieser Trainer glaubt an uns. Auch in München.
Fährmann nicht in Form
So fiel dann tatsächlich das 1:1, und das war durchaus verdient, denn Schalke hatte es sich erkämpft und erzwungen. Dass am Ende trotzdem der Sieger FC Bayern hieß, hatte einen Grund: Torwart Ralf Fährmann, schon beim 1:2 eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Werder Bremen nicht in Form, hatte auch diesmal keinen guten Tag. Am 0:1 trug er eine Teilschuld - den von Thomas Müller geschossenen Ball, den der Torwart nicht zur Seite abwehrte, bugsierte Robert Lewandowski über die Linie. Der Bayern-Torjäger reagierte einfach schneller als die Schalker Abwehrspieler, die einfach zuschauten und sich auf ihren Kapitän im Tor verließen.
Der zweite Bayern-Treffer ging voll auf Fährmanns Kappe - da musste er, als er von Müller überlistet wurde, die kurze Ecke zumachen.
Mit einem Fährmann in Normalform hätte Schalke am Samstag etwas geholt. Deshalb aber nun auf Schalke eine generelle Torwart-Diskussion zu beginnen, wie sie in den sozialen Netzwerken zum Teil schon geführt wird, ist allerdings unsinnig und überflüssig. Ralf Fährmann hat dieser Mannschaft schon so oft geholfen - dann muss die Mannschaft in einer schwachen Phase auch mal ihm helfen.