München. Schalke hat beim Tabellenführer FC Bayern München mit 1:2 verloren. Die Königsblauen spielten mutig. Doch Ralf Fährmann sah nicht gut aus. Der Spielbericht.

Der Mut wurde nicht belohnt. Schalke 04 setzte beim Auswärtsspiel in München auf eine forsche Ausrichtung mit drei Angreifern, bot dem Spitzenreiter auch über weite Strecken Paroli, flog aber mit einer 1:2 (1:2)-Niederlage zurück in den Ruhrpott.

Schalkes Trainer Domenico Tedesco hatte einige Überraschungen in der Startelf parat. Anstelle des quirligen Amine Harit brachte der Deutsch-Italiener den laufstarken Alessandro Schöpf. Harit hatte sich in den letzten Spielen dermaßen verausgabt, dass Tedesco die Bremse zog und den marokkanischen Nationalspieler auf der Bank ließ. Im Sturm brachte der Trainer Breel Embolo von Beginn an – und setzte zudem mit Guido Burgstaller sowie Franco Di Santo auf zwei weitere Angreifer. Logisch war die Entscheidung in der Abwehr: Für den gelb-rot-gesperrten Matija Nastastic rückte Benjamin Stambouli in die Verteidigungslinie.

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Schalke begann stark und hatte schon nach 120 Sekunden eine große Chance. Nach einem Ballverlust von Joshua Kimmich schaltete Daniel Caligiuri schnell um, bediente Breel Embolo. Der Schweizer zog aus 15 Metern ab, fand aber in Bayern-Keeper Sven Ulreich seinen Meister. Die Hausherren fühlten sich offenbar animiert, danach tief in ihre Trickkiste zu greifen. Doppelpass David Alaba/James, Pass auf Robert Lewandowski, der den Ball schlau zu Thomas Müller durchlässt und sich sofort freiläuft. Schuss Müller, etwas unglückliche Abwehraktion von S04-Torwart Ralf Fährmann, Abstauber Lewandowski – 1:0 (6.).

Schalke ließ sich nicht schocken

Schalkes Reaktion? Ein Kopfball-Aufsetzer von Thilo Kehrer, der haarscharf am Bayern-Tor vorbeifliegt (9.). Die Königsblauen ließen sich nicht schocken, boten dem Rekordmeister einen heißen Tanz. Der Lohn: Nach Flanke von Breel Embolo und einem missglückten Seitfallzieher von Leon Goretzka landete der Ball bei Franco Di Santo, der aus 16 Metern zum 1:1 traf (29.). Goretzka hatte den Angriff mit einem dynamischen Vorstoß zuvor selbst eingeleitet.

Schalkes Freude war aber nur von kurzer Dauer. Nach einem Pass von Arjen Robben auf den völlig unbeachteten Thomas Müller zielte der Bayern-Kapitän auf das kurze Eck, das Torwart Ralf Fährmann aufgemacht hatte – 2:1 (36.). Bundestrainer Joachim Löw dazu: „Müller macht das gut. Der Torwart sieht nicht gut aus.“

Die letzte gefährliche Aktion der ersten Halbzeit gehörte wieder Schalke. Leon Goretzka, der gegen seinen künftigen Arbeitgeber Bayern eine gute Leistung zeigte, verfehlte mit einem Flachschuss knapp das Gehäuse (40.).

Schwalbe? Burgstaller sieht die Gelbe Karte

Kurz nach dem Seitenwechsel war wieder Goretzka an einem Schalker Angriff beteiligt. Seinen Pass nahm Guido Burgstaller auf, hatte Kontakt mit dem herauslaufenden Bayern-Torwart Ulreich und stürzte am Fünfmeter-Raum. Schiedsrichter Tobias Stieler wertete die Aktion als Schwalbe und zeigte Burgstaller die gelbe Karte (50.). Fünf Minuten später wurde es erneut brenzlig im Bayern-Strafraum. Embolo, der sich im Rücken der Abwehr freigelaufen hatte, brachte aber nur einen harmlosen Schuss zustande. Trainer Tedesco reagierte, brachte Amine Harit, um die Offensive anzukurbeln. Harit war sofort im Spiel und leitete in der 71. Minute eine gute Aktion ein. Sein Pass erreichte Breel Embolo, der mit einem Flachschuss an Ulreich scheiterte.

Auf der Gegenseite musste Benjamin Stambouli Kopf und Kragen riskieren, um Robert Lewandowski mit einer beherzten Grätsche am Torschuss zu hindern (72.). Auch der eingewechselte Javi Martinez verpasste die endgültige Entscheidung. Seinen abgefälschten Schuss hätte Ralf Fährmann nicht bekommen, aber der Ball rollte knapp am Schalker Tor vorbei (85.). So blieb es beim knappen 2:1-Sieg der Bayern.

Tor: 1:0 Lewandowski (6.), 1.1 Di Santo (29.), 2:1 Müller (36.)

Der Schalke-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - Schalke 2:1