Gelsenkirchen. . Werder Bremen hat in dieser Saison trotz guter Spiele viele Punkte liegenlassen. Am Samstag kommt das Team von Florian Kohfeldt nach Schalke.

Das Duell Schalke gegen Werder Bremen ist auch das Duell zweier Musterschüler. Schalkes Trainer Domenico Tedesco schloss die Fußballlehrer-Ausbildung 2016 als Jahrgangsbester ab, ein Jahr zuvor war Bremens Trainer Florian Kohfeldt in der Sportschule Hennef als Jahrgangsbester der gefeierte Mann. Der Respekt voreinander ist groß. „Werder Bremen macht es zur Zeit super gut. Wir treffen auf eine Mannschaft, die technisch hoch versiert ist“ sagt Tedesco über den Gegner, der mit 17 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz, dem Relegationsplatz, steht.

Florian Kohfeldt, der bei der 1:2-Heimniederlage der Bremer im Hinspiel im Weser-Stadion noch nicht auf der Trainerbank saß, sondern erst Ende Oktober als Nachfolger von Alexander Nouri aus der U23 zum Cheftrainer der Profis befördert wurde, ist ebenfalls voll des Lobes, wenn er über den kommenden Gegner spricht. „Mit Schalke treffen wir auf eine Mannschaft, die extrem hohe individuelle Klasse besitzt“, sagt der 35-Jährige, der auch schon einen Plan hat, wie Naldo gestoppt werden soll. „Wir hängen uns mit drei Mann an ihn ran bei Standards und dann gucken wir mal“, sagt er und lacht.

Die Bremer wollen in der Veltins-Arena nicht auf Konter lauern. Das haben sie auch vor zwei Wochen beim FC Bayern München nicht getan. Nach 74 Minuten stand es 2:2, ehe die Bayern noch zwei Tore erzielten. Kohfeldt stellt klar: „Wir fahren nach Schalke, um zu gewinnen. Die Mannschaft zieht hervorragend mit und wir haben einen Plan, mit dem wir Schalke knacken wollen.“

In vielen Partien dieser Saison waren die Bremer auf Augenhöhe, die Punkte gingen aber meistens an den Gegner. Trotzdem gab es viel Lob von allen Seiten. „Wir haben in den letzten Spielen nicht so gepunktet, wie wir es durch den Spielverlauf hätten können. Das wollen wir ändern“, sagt Kohfeldt.

Erster Auftritt von Milot Rashica

Auch Christian Heidel weiß: „Man kann Bremen gut anschauen, wenn die Fußball spielen“. Der Schalker Manager weiß aber auch: „Was bei Werder Bremen fehlt, ist die Effizienz. Deshalb haben sie jetzt ja qualitativ auch nochmal nachgelegt.“ In der Offensive soll Milot Rashica das Problem lösen. Der 21 Jahre alte Stürmer aus dem Kosovo kam in dieser Woche für knapp acht Millionen Euro Ablöse von Vitesse Arnheim. In der Rangliste der teuersten Werder-Transfers belegt er damit Platz drei.

Seine Bilanz in der Eredivisie in dieser Saison: 19 Spiele, drei Tore. Florian Kohfeldt hat seinem neuen Stürmer auf Schalke gleich einen Platz in der Startelf in Aussicht gestellt: „Er ist de­fi­ni­tiv im Kader und spielt in mei­nen Über­le­gun­gen für die Start­elf eine Rolle.“

Domenico Tedesco hat bei seinen Analysen festgestellt, dass die Bremer, die vor dem 21. Spieltag mit 16 Toren die zweitschwächste Offensive der Liga stellen, trotzdem viel Torgefahr ausstrahlen. „Max Kruse ist immer gefährlich“, sagt der Schalker Trainer. „Bremen ist aber auch nach Flanken gefährlich. Thomas Delaney und Johannes Eggestein kommen immer wieder aus der Tiefe in den Strafraum.“ Tedesco fordert von seiner Mannschaft Geduld. „Wir dürfen zu keinem Moment den Kopf verlieren“, sagt er.

Auf Stürmer Milot Rashica hat übrigens auch Christian Heidel schon ein Auge geworfen. „Ich habe mir zwei bis drei Ausschnitte angeschaut. Ein ähnlicher Typ wie Fin Bartels. Sehr schnell, aber nicht der unbedingte Knipser“, sagt der S04-Manager, der nichts dagegen hätte, wenn Rashica ihn am Samstagnachmittag nicht gleich eines Besseren belehren würde.