Gelsenkirchen. . Bodo Menze und U17-Co-Trainer Markus Kaya reisen zur „United Soccer Coaches Convention“ in die USA und stellen 13.000 Trainern ihre Arbeit vor.
Auf dem Schreibtisch von Bodo Menze in der dritten Etage der Schalker Geschäftsstelle stapeln sich die Unterlagen. Der Mann, der beim FC Schalke 04 als „Vater der Knappenschmiede“ gilt und seit einigen Jahren für den Bereich internationale Beziehungen zuständig ist, ist zurück von der „United Soccer Coaches Convention“ aus Philadelphia, dem größten Trainerkongress der Welt. Rund 13 000 Fußballbegeisterte haben daran teilgenommen.
Vier Tage lang war Menze, der unmittelbar neben der alten Glückauf-Kampfbahn geboren wurde, gemeinsam mit Markus Kaya, dem Co-Trainer der Schalker U17, in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. In der Stadt, in der der legendäre Film „Rocky“ spielt. „Es war ein großartiges Erlebnis“, berichtet Menze im Gespräch mit der WAZ. Und ein weiterer Schritt im Rahmen der Internationalisierung, die der FC Schalke 04 seit einigen Jahren rege vorantreibt. Neben den Königsblauen waren Vertreter der Damenfußball-Abteilung des FC Bayern München die einzigen Gäste aus Deutschland, die ihr Konzept beim weltweit größten Trainerkongress vorstellten.
In einer Messehalle wurde extra ein Kunstrasenspielfeld errichtet, Tribünen wurden aufgebaut. Das Thema des FC Schalke 04 lautete: „Elementary Attack Behaviour“ – auf Deutsch: elementares Angriffsverhalten. Prominente Vorredner waren unter anderem der französische Ex-Profi Thierry Henry, der Welt - und Europameister wurde und die Champions League gewann. Hope Solo, die ehemalige Torhüterin der US-Frauennationalmannschaft, hielt ebenfalls ein Referat. In einem einstündigen Vortrag erklärte Bodo Menze eine vom Schalker U17-Trainerduo Frank Fahrenhorst Markus Kaya konzipierte Trainingseinheit zunächst methodisch, bevor die Inhalte anschließend in der Praxis gezeigt wurden.
Interesse an Weston McKennie
Die Jugendmannschaft von Washington DC, die in der höchsten Klasse des Landes spielt, wurde dazu extra von Schalke ausgestattet. Die B-Jugend-Spieler des US-Clubs trugen die aktuellen Heim- und Auswärtstrikots. Sogar Schalke-Maskottchen Erwin stand mit S04-Fahne in der Hand mitten in der Halle und feuerte die Mannschaft an. Ryan Martin, Akademieleiter von Washington DC, und Markus Kaya leiteten die Einheit gemeinsam, während Bodo Menze moderierte. „Es war sehr erfolgreich, wir haben von allen Seiten sehr viel positives Feedback bekommen“, sagte Menze. Neben der Präsentation bei der „United Soccer Coaches Convention“ gab der Schalker Offizielle zahlreiche Interviews für Fachzeitschriften und Radiosender.
Großes Thema war neben der so erfolgreichen Arbeit der Knappenschmiede natürlich auch die Entwicklung von Weston McKennie, der im vergangenen Sommer den Sprung aus der Schalker U19 von Norbert Elgert zu den Profis schaffte und im November sein erstes Länderspiel für die amerikanische Nationalmannschaft bestritten hat. „Weston ist einer der großen Hoffnungsträger der Mannschaft. Genauso wie Christian Pulisic. Leider hat sich die USA nicht für die Weltmeisterschaft in Russland qualifiziert“, sagt Menze.
USA ist ein interessanter Markt
Außerdem ging es während der viertägigen Reise nach Philadelphia laut Bodo Menze auch um Netzwerkarbeit. „Wir haben Kontakte geknüpft, die der Knappenschmiede, aber auch der Profimannschaft zugute kommen werden“, sagt er. Im Sommer 2012 und im Winter 2016 waren die Schalker Profis bereits in den USA und haben dort unter anderem Freundschaftsspiele absolviert. „In den USA sind viele spannende Unternehmen beheimatet, deshalb ist es ein interessanter Markt für uns, den wir kennenlernen“, sagte Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst vor der Abreise. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es bereis im nächsten Sommer wieder in die Staaten geht. Die Alternative wäre eine China-Reise.
Bode Menze hat auf jeden Fall schon eine Einladung für die nächste Trainertagung in Amerika bekommen, sie wird Anfang des nächsten Jahres in Chicago stattfinden. Die Einladung liegt schon zwischen den Unterlagen, die sich auf seinem Schreibtisch stapeln.