Gelsenkirchen. Schalke-Manager Christian Heidel ist sauer auf Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff. Es geht um Leon Goretzka, der zum FC Bayern wechselt.
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel hat am Donnerstagmorgen Oliver Bierhoff heftig kritisiert. Der Manager der Fußball-Nationalmannschaft hatte sich in einem "Bild"-Interview über den ablösefreien Wechsel von Schalkes Leon Goretzka zum FC Bayern München geäußert. Eine Kernaussage Bierhoffs: „Ein ambitionierter Jung-Nationalspieler will Titel gewinnen und sitzt ungern mittwochs auf der Couch, wenn andere Champions League spielen."
Schalke-Vorstand Heidel: "Da spreche ich auch für andere Vereine"
Vor allem über diese Aussage ärgerte sich Heidel. "Der Manager der Nationalmannschaft muss sich neutral verhalten", sagte Schalkes Sportvorstand. Zudem würde Bierhoff suggerieren, alle Nationalspieler müssten beim FC Bayern spielen. "Da spreche ich auch für andere Vereine", sagte Heidel. Er spielte auf einen weiteren Satz Bierhoffs im Interview an: „Wir alle sollten froh sein, dass Leon höchste sportliche Ziele hat und der Bundesliga erhalten bleibt, anstatt nach England oder Spanien zu gehen, wo er wahrscheinlich mehr hätte verdienen können.“ Heidels Fazit: "Es ist nicht zuträglich, wenn jeder glaubt, sich zum Thema äußern zu müssen."
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Schalke hatte den ablösefreien Wechsel Goretzkas zum deutschen Rekordmeister am Freitag bekanntgegeben. Zwei Tage später gehörte er im Heimspiel gegen Hannover 96 (1:1) zu Schalkes Startelf, wurde aber von einem Großteil des Publikums ausgepfiffen. Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hatte in einer "Sky"-Talkshow Goretzka heftig kritisiert, da sich Klub und Spieler im Sommer 2017 bereits über einen neuen Vertrag einig waren, bevor Goretzka um Aufschub bat.
Bierhoff hatte Schalke zu einem professionellen Umgang mit Goretzka aufgerufen: "Schalke darf Leon nicht im Regen stehen lassen. So wie ein Verein das Recht hat, mit einem Spieler nach Ablauf des Vertrages nicht zu verlängern, so kann sich auch ein Spieler für eine andere Herausforderung entscheiden.“