Gelsenkirchen. Schalke-Star Leon Goretzka wird zum FC Bayern München wechseln. Die Fans der Königsblauen sind wütend. Ein sofortiger Abgang ist deshalb nicht auszuschließen.

Die Schalker Fan-Seele kocht. Nach Mesut Özil, Manuel Neuer, Julian Draxler und Leroy Sané verlieren die Königsblauen wieder einen ihrer Helden. Nationalspieler Leon Goretzka (22) schließt sich den Bayern an, weil er beim Rekordmeister offenbar die bessere sportliche Perspektive sieht und vermutlich auch mehr Geld verdient. Die Gründe sind nachvollziehbar.

Vielmehr ärgert die Anhänger jedoch die monatelange Hinhaltetaktik vor der endgültigen Bekanntgabe am Freitagmittag. Schalkes Bemühungen um den ehemaligen Bochumer kamen einem Kampf gegen Windmühlen gleich, denn der Wechsel zu den Bayern wurde bereits vor Monaten eingefädelt. Und das trotz einer Einigung, die Goretzka und Schalke im vergangenen Mai erzielt hatten. Mit seinem starken Auftritt beim Confed-Cup spielte sich der offensive Mittelfeldspieler dann aber in die Notizbücher zahlreicher Topklubs. Der FC Bayern wurde aktiv, Goretzka machte einen Rückzieher. Im Internet gab es deshalb nach der Verkündung seines Wechsels viele wütende Stimmen.

Kommt es zum regelmäßigen Pfeifkonzert?

Speziell die Reaktionen der Fans könnten die Schalker Verantwortlichen dazu bewegen, Goretzka bereits in diesem Transferfenster nach München ziehen zu lassen. Denn ein regelmäßiges Pfeifkonzert für den Nationalspieler wäre als andere als förderlich für die Mannschaft. Schalkes Sportdirektor Axel Schuster könne noch nicht einschätzen, wie die Reaktionen ausfallen werden. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte er: "Ich bin zu kurz dabei, um das beurteilen zu können."

Manager Christian Heidel betonte nach der Verkündung des Wechsels, dass ein Transfergeschäft in diesem Winter nicht "auszuschließen" sei. "Wir müssen gucken, was das Beste für Schalke 04 ist", sagte er. Und weiter: "Wenn Rummenigge anruft, sprechen wir, es geht immer darum, was das beste für den Verein ist.“

Zwölf Tage bleiben noch

Zwölf Tage bleiben beiden Vereinen noch, um eine Einigung zu erzielen. Es dürfte auch darauf ankommen, was die Bayern für ein halbes Jahr bereit zu zahlen sind. Goretzkas Marktwert wird auf rund 40 Millionen Euro taxiert. Ein vorzeitiger Wechsel käme demnach nur bei einer zweistelligen Millionensumme infrage.