Leipzig. Erstmals nach langer Zeit sind Schalkes Spieler vom Plan ihres Trainers abgewichen. Die Elf befindet sich noch im Lernprozess. Ein Kommentar.
Manager Christian Heidel hatte ein Spitzenspiel auf Augenhöhe erwartet - aber das war es nur 60 Minuten. So lange konnte Schalke das Spiel offen und den Druck vom eigenen Tor fernhalten. In den ersten gut 30 Minuten hatte Schalke sogar leichte Vorteile, weil sich die Leipziger bis dahin keine Tormöglichkeiten erspielen konnten und Schalke die eine oder andere Halbchance (Burgstaller) hatte. Doch dann verlor Schalke etwas die klare Linie, kassierte den Elfmeter und später das unglückliche, weil abgefälschte 0:1. Doch der Ausgleich nach einer knappen Stunde spiegelte die bis dahin gezeigten Spielanteile korrekt wieder.
Dennoch war die Niederlage aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. Denn Schalkes Mannschaft musste sich erstmals nach langer Zeit vorhalten lassen, vom Plan ihres Trainers abgewichen zu sein. Domenico Tedesco hatte einen Spielaufbau durch das Zentrum auf den Index gestellt, weil er wusste, dass die Leipziger hier ihre Stärken haben, wenn sie aus dieser Position heraus Konter einleiten können. Dass seine Mannschaft dies nicht umsetzen konnte, unterstreicht nur: Schalke befindet sich noch im Lernprozess - das ist ein ganz normaler Vorgang beim Neuaufbau einer Mannschaft. Schon in der kommenden Trainingswoche bis zum nächsten Spiel gegen Hannover wird Tedesco hier die Hebel ansetzen, um seine Spieler weiterzubringen. Bisher haben sie diese Ansätze ihres Trainers stets gut umsetzen können, und es gibt wenig Grund zum Zweifel, dass das diesmal nicht gelingt.
Leipzig nutzte die Schwächen eiskalt aus
Beim Topspiel in Leipzig nutzte der Gegner die Schwächen eiskalt aus, und in der letzten halben Stunde zeigten die Leipziger mit den Einwechslungen von Spielern wie Werner und Poulsen, welches Potenzial sie haben. Das 3:1 war ein korrektes Ergebnis, wie das 2:0 für Schalke beim Hinspiel. Macht unterm Strich ein 3:3 zwischen beiden Mannschaften in dieser Saison - also doch Augenhöhe.