Benidorm. Schalke-Trainer Domenico Tedesco ist mit der Trainingslager bislang sehr zufrieden. Die Offensive wird trainiert. Nur Leon Goretzka macht Sorgen.
An diesem Sonntag beendet Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 nach dem Testspiel in Benidorm gegen den belgischen Erstligisten KRC Genk (14.30 Uhr/Sky Sports News HD) sein Trainingslager in Spanien. Die Generalprobe für den Rückrunden-Auftakt bei RB Leipzig findet nicht mit der bestmöglichen Formation statt.
Nach wie vor muss sich Mittelfeld-Star Leon Goretzka mit einem reduzierten Trainingsprogramm begnügen. Nach seiner knöchernen Stressreaktion im rechten Unterschenkel ist noch kein Team-Training für den Nationalspieler möglich. „Die Situation ist unverändert – mit dem positiven Aspekt, dass er minimalen bis gar keinen Schmerz spürt. Wir werden aber nichts überstürzen und wollen auch nichts riskieren“, sagt Trainer Domenico Tedesco.
Auch der Liga-Auftakt in Leipzig kommt für Goretzka zu früh. Möglicherweise dauert es noch mehrere Wochen, bis der 22-Jährige wieder komplett einsatzfähig ist. Auch deswegen hat Schalke zur Winterpause früh auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Neben dem talentierten Cedric Teuchert (20/1. FC Nürnberg), der wegen eines fiebrigen Infekts gegen Genk passen muss, wurde der vielseitige Marko Pjaca (22) von Juventus Turin ausgeliehen. Pjaca kann nicht nur offensiv agieren, sondern unter anderem auch auf der Goretzka-Position im Mittelfeld die Fäden ziehen. So hat Schalke nicht nur die Kader-Qualität erhöht, sondern auch vorgebeugt, falls es mit Leon Goretzkas Comeback länger dauern sollte.
Tedesco: "Wir haben sehr viel offensiv trainiert"
Mit dem Verlauf des Trainingslagers zeigt sich Domenico Tedesco rundum zufrieden. Kurze Fußwege zu den bestens gepflegten Rasenplätzen, gutes Essen, bis zum Freitag meist strahlender Sonnenschein bei 18 Grad Celsius – alle Bedingungen passten. „Die Plätze waren in Super-Zustand, das fing schon morgens mit dem Bewässern an. Wir haben sehr viel offensiv trainiert. Das war so gewollt. Unser Ziel ist es, die nächsten Steps zu machen“, bilanziert Tedesco. Der 32-Jährige unterbrach die Übungen zwischendurch und korrigierte wie gewohnt in mehreren Sprachen. Tedesco verlangt noch mehr Schnelligkeit im Schalker Spiel und will diese Elemente auch heute im Test sehen. „Das Spiel gegen Genk wird unser I-Tüpfelchen. Das ist ein Test gegen einen guten Gegner. Danach fliegen wir mit einem guten Gefühl in die Heimat zurück.“
Auch Nabil Bentaleb hat ein positives Gefühl. Nach seiner Schambeinentzündung ist der algerische Nationalspieler wieder komplett schmerzfrei und konnte alle Übungen mitmachen. „Bei Nabil ist es genauso wie bei Alessandro Schöpf, Amine Harit oder Yevhen Konoplyanka: Sie machen es supergut“, lobt der Trainer. Durch die Verpflichtung von Pjaca könnte es in der Rückrunde auch für Hochkaräter Bentaleb im Mittelfeld eng werden. Tedesco sieht den heißblütigen Nordafrikaner aber nicht im Hintertreffen. „Ich glaube nicht, dass es für Nabil schwieriger geworden ist. Die Situation hat sich vielleicht durch den einen Spieler mehr verschärft, aber das betrifft nicht nur Nabil“, so Tedesco.
Baba nach wie vor Wunschkandidat
Durchaus möglich, dass Schalke bis zum Ende des Transferfensters noch einmal auf dem Transfersektor tätig wird. Chelseas Linksverteidiger Abdul Rahman Baba (23) gilt nach wie vor als Wunschkandidat. „Er kennt Schalke, er kennt die Bundesliga. Ob er fit ist, prüfen wir gerade“, sagt Tedesco. Schalke strebt eine längere Ausleihe als bei Juve-Juwel Pjaca, der zunächst bis zum Sommer unterschrieben hat, an. Baba soll nach langwieriger Knieverletzung auf Schalke wieder in Schwung kommen und dann eine Alternative zu Bastian Oczipka sein. Oczipka spielte in der Hinrunde konkurrenzlos auf der linken Defensivseite.